Zischup-Interview
"Angst um ein idyllisches Stück Natur"
Zwischen Breisach und Burkheim ist ein Rückhalteraum geplant, der bei Hochwasser im Rhein geflutet werden kann. Davon sind auch die Sportanlagen des Burkheimer Sportvereins betroffen. Alessandro di Milia und Paul Schätzle haben mit Leonardo Di Milia, einem Vorstandsmitglied des SV Burkheim, gesprochen.
Alessandro di Milia, Paul Schätzle, Klasse 9b, Martin-Schongauer-Gymnasium & Breisach
Mi, 16. Aug 2017, 16:59 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Welche Auswirkungen befürchten Sie für die Region Burkheim?
Di Milia: Schäden an Flora und Fauna und natürlich auch eine umfangreiche Einschränkung der Erholungsnutzung sowie Schäden für Menschen und deren Besitz. Durch stehende Gewässer ist mit einer erhöhten Schnakenplage zu rechnen.
Zischup: Welchen Einfluss hat diese Maßnahme für den Tourismus in Burkheim?
Di Milia: Auch hier rechne ich mit erheblichen Buchungsrückgängen und insgesamt weniger Besuchern für die gesamte Region. Die Folge daraus werden wirtschaftliche Einbußen für Hotels, Gaststätten und Anbietern von Ferienwohnungen sein. Ein hochwertiges Naherholungsgebiet mit hervorragender Vernetzung (wie Wanderwege, Verbindungen zu Badeseen) ginge dadurch natürlich auch verloren.
Zischup: Was passiert mit dem Gelände des SV Burkheim?
Di Milia: Laut den Antragsunterlagen muss das Sport- und Freizeitgelände des SV Burkheim samt Vereinsheim im geplanten Polderraum zurückgebaut und außerhalb des Polderraumes neu errichtet werden. Als Vorstandsmitglied und natürlich auch regelmäßiger Besucher bin ich von dieser Maßnahmen negativ betroffen. Ich fordere, dass eine bis dato in seiner Funktionalität vorhandene Substanz mit Spiel, Freizeit und Sportmöglichkeiten wieder erstellt werden muss. Es muss das Verursacherprinzip gelten.
Zischup: Welche Vereine sind noch betroffen, und sind diese auch in ihrer Existenz gefährdet?
Di Milia: Ja, zum Beispiel der Angelsportverein und die Fischerzunft sind auch betroffen. Im Prinzip sind aber alle Vereine betroffen, da die Entschädigungsfrage beziehungsweise die funktionellen Ausgleiche vom Regierungspräsidium noch nicht geklärt sind.
Zischup: Wie ist der aktuelle Stand des Planfeststellungsverfahrens?
Di Milia: Die Frist zur Erstellung von Einwendungen ist abgelaufen, alle Einwendungen werden geprüft und letztlich müssen wir einfach abwarten, bis die Stellungnahme veröffentlicht wird.
Zischup: Glauben Sie, dass die ökologischen Flutungen aufgehalten werden können?
Di Milia: Ich würde mir es sehr wünschen, dass die Schlutenlösung plus zum Tragen kommt und alle betroffenen Menschen und Vereine eine Existenzzusicherung sowie eine verträgliche Retention zugesagt bekommen.
Zischup: Was ist ihr Wunsch?
Di Milia: Die Risiken müssen minimiert und diese einzigartige Idylle muss erhalten bleiben. Das Land Baden-Württemberg muss die Verantwortung übernehmen.
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