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"Am Anfang war es nicht leicht"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Hatice Aribas, die in den achtziger Jahren nach Deutschland kam.  

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Zwischen zwei Welten  | Foto: dpa
Zwischen zwei Welten Foto: dpa

Ich bin Hatice Aribas, Zischup-Reporterin aus der Klasse 9c der Wilhelm-August-Lay-Schule in Bötzingen. Ich habe meine Oma über die Gastarbeit interviewt. Es hat mich immer interessiert, wieso wir in Deutschland leben und nicht in der Türkei. Meine Großeltern kamen 1985 nach Deutschland als Gastarbeiter. Mein Opa kam zuerst nach Deutschland. Er arbeitete in Bötzingen bei Peguform. Nachdem es mit der Arbeit gut lief, holte er meine Oma zu sich nach Deutschland. Meine Oma heißt übrigens auch Hatice Aribas.

Zischup: Oma, mit was seid ihr nach Deutschland gekommen?
Aribas: Wir kamen mit dem Flugzeug. Damals war es sehr teuer, mit dem Flugzeug zu fliegen. Ich hatte Höhenangst. Trotz meiner Angst habe ich es geschafft, nach Deutschland zu fliegen. Es war nicht leicht, mit vier Kindern zu fliegen.
Zischup: Wieso habt ihr euch entschlossen, nach Deutschland zu kommen? Gab es in der Türkei keine Arbeit mehr für euch?
"Am Anfang war es

überhaupt nicht leicht."
Aribas: In der Türkei gab es noch Arbeit, aber in Deutschland hat man mehr verdient. Deswegen kauften viele Gastarbeiter in der Türkei ein Haus. Wir kamen auch wegen unserer Kinder, um ihnen eine bessere Bildung zu ermöglichen.
Zischup: Wie ist es, in Deutschland zu leben?
Aribas: Am Anfang war es überhaupt nicht leicht. Schließlich waren wir in einem fremden Land, wo wir uns nicht auskannten und überhaupt nichts wussten. Wir konnten weder lesen noch Deutsch sprechen. Ich hatte Angst, raus zu gehen, weil ich niemanden kannte. Aber nach einiger Zeit wurde es leichter für uns, in Deutschland zu leben. Man lernte immer mehr türkische Familien kennen. Und wir bekamen auch mehr Kontakt zu den deutschen Familien. Da ich nur ein bisschen Deutsch sprechen konnte, war es für mich eine Herausforderung, mich mit den Deutschen zu unterhalten.
Zischup: Oma, was war früher anders als heute?
Aribas: Früher waren die Kinder froh über das, was sie hatten, und wussten ihre Sachen zu schätzen. Die Kinder von heute wissen teilweise ihre Sachen gar nicht zu schätzen. Sie wollen immer mehr und die neusten Sachen. Früher kümmerten sich die Lehrer mehr um die Schüler, sie kamen für Nachhilfe extra nach Hause. Was ich gut finde, ist, dass es heute noch Sprachschulen gibt. Sprachschulen gab es früher auch schon wegen der Integration. Die heutigen Kinder wissen nicht, wie gut es ihnen in der Schule geht. Was ich traurig finde, ist, dass die Menschen heute sich kaum noch gegenseitig helfen im Gegensatz zu früher, denn früher waren sie füreinander da.

Ressort: Schülertexte

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