Alles nur gestellt
Viele Jugendliche sind in den Scheinwelten der sozialen Medien unterwegs / Eine Kritik.
Jasmin Boller, Klasse 9b, St.-Ursula-Gymnasium (Freiburg)
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Ich bin ein vierzehn Jahre altes Mädchen und habe in den letzten Jahren mitgekriegt, wie sich die sozialen Medien in meiner Generation ausgebreitet haben. Es gibt selbstverständlich viele Vorteile der Medien, doch ich habe auch sehr viele negative Erfahrungen damit gesammelt und von anderen mitgekriegt. Darüber möchte ich in diesem Text schreiben.
Die sogenannten Influencer nutzen ihre Community, um diese, wie der Name schon andeutet, zu beeinflussen, doch wie sie beeinflusst wird, geht ganz alleine vom Influencer aus. Wenn man die Feeds, also die Profile der einzelnen Influencer anguckt, sieht man oft einen makellosen Content. Zum Beispiel sieht man viele Fitnessprofile: Einfach dargestellte Workouts, die meistens von einer sportlichen Person durchgeführt werden. Diese Influencer wollen ihre Community positiv beeinflussen und motivieren, etwas für ihren Körper und ihre Gesundheit zu tun. Das gelingt ihnen oft auch, doch in vielen Fällen erreichen sie damit genau das Gegenteil. Einige Zuschauer können sich durch diese einfach dargestellten Workouts sehr unsportlich, schlecht und eingeschüchtert fühlen, da sie oft gar nicht so leicht sind, wie sie aussehen.
Meiner Meinung nach sollten die Influencer öfters mal auch die Schattenseiten von ihrem Content zeigen. Die Sportler sollten zeigen, dass, auch wenn sie schon jahrelang trainieren, ihnen auch nicht immer alles leichtfällt und dass sie nicht von heute auf morgen ihren Traumkörper bekommen haben. Die Pärchen sollten nicht nur schöne und romantische Pärchen-Bilder posten, sondern auch mal zeigen, dass sie ein normales Pärchen sind mit Streitigkeiten und Bedürfnissen. Vor allem sollten sie ihren Zuschauern klarmachen, dass die romantischen und perfekten Momentaufnahmen oft nur gestellt und bearbeitet sind.
Die Blogger, wie zum Beispiel Beauty-Blogger, sollten ihre Bilder nicht mehr mit Photoshop bearbeiten, so dass am Ende ein komplett neuer Mensch aus ihnen wird – mit den perfekten Haaren, der seidenglatten Haut und der perfekten Figur. Im Gegenteil! Sie sollten als Blogger mehr über ihre Macken preisgeben und offen mit ihren Zuschauern darüber reden. Im Endeffekt ist es egal, ob man mal vier Pickel im Gesicht oder ungemachte Haare hat.
Die Menschen auf den sozialen Medien sind schließlich auch nur Menschen, doch manchmal kommen sie mir so vor, als wären sie programmiert, da sie oft sehr unrealistisch und fiktiv erscheinen. Vielleicht liegt es ja daran, dass sie denken, sie seien dazu verpflichtet so perfekt zu sein, weil wir als Zuschauer das von ihnen erwarten. Doch wollen wir wirklich in einer virtuell einwandfreien Welt leben? In einer Welt, in der man nicht man selbst sein kann, nur um von der Gesellschaft anerkannt zu werden? Ich will das jedenfalls nicht.
Ich rede hier nicht von allen, doch ich muss zugeben, dass ich immer mehr Influencer sehe, die sich verstellen. Falls ein Influencer diesen Artikel lesen sollte: Zeig deine Schattenseiten! Sei du selbst! Dadurch wirst du nicht weniger beliebt sein. Im Gegenteil, die Menschen werden sich besser mit dir identifizieren können.
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