"Wir waren die meiste Zeit hungrig"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Waltraud Wölke, die den Zweiten Weltkrieg als Mädchen erlebt hat.
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Der Vater starb an der Front, das Haus wurde vollkommen zerstört. Waltraud Wölke, 75, hat im Zweiten Weltkrieg Schlimmes erlebt. Im Interview mit Caroline Röhm, Klasse 8d, Markgrafen Realschule Emmendingen, berichtet sie davon.
Waltraud Wölke: Ich war ungefähr anderthalb Jahre alt.
Zischup: Haben Sie oder andere Familienmitglieder im Krieg Schaden genommen?
Wölke: Ja, meine Mutter, meine drei Geschwister und ich, weil mein Vater im August 1941 an der Front gefallen ist. Außerdem wurde im November 1944 beim Bombenangriff auf Freiburg unser Haus total zerstört.
Zischup: Was haben Sie und Ihre Familie getan? Wo haben Sie und Ihre Familie gelebt, nachdem Ihr Haus zerstört wurde?
Wölke: Wir sind mit einem Leiterwagen und einer großen Holztruhe gefüllt mit Wolldecken und ein paar Kleidungsstücken von Freiburg nach Kollmarsreute zu Verwandten gelaufen, da durch den Bombenanschlag keine Züge mehr fuhren. Nach ein paar Tagen sind wir zu einer Cousine von meiner Mutter nach Orsingen am Bodensee gezogen.
Zischup: Wie und wie lange haben Sie in Orsingen gelebt?
Wölke: Ganz gut. Wir bekamen Lebensmittel von Engländern, die bei uns im Haus einquartiert waren und von Verwandten, die im Ort lebten. Nach einem Jahr sind wir wieder zurück nach Freiburg zu einer Schwester von meiner Mutter gezogen.
Zischup: Wie ging es Ihnen und Ihrer Familie, nachdem Sie wieder nach Freiburg zurückgezogen waren?
Wölke: Wir hatten ein kleines Zimmer in der Wohnung meiner Tante. Es gab kaum Lebensmittel, sodass wir die meiste Zeit hungrig waren. Nach zwei Jahren bekamen wir endlich eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung und waren sehr froh darüber endlich wieder ein eigenes Dach über dem Kopf zu haben.
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