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Zischup-Interview

"Wir sehen viele verschiedene Störungsbilder"

Anne Pabst aus der 8b der GHSE Emmendingen interviewte eine junge Psychologin der Kinder- und Jugendpsychiatrie Freiburg zu den Freuden und Herausforderungen ihres Berufs.  

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Überall und nirgends: ADHS ist ein Stö...ld, das therapeutisch behandelt wird.   | Foto: TeamDaf  (stock.adobe.com)
Überall und nirgends: ADHS ist ein Störungsbild, das therapeutisch behandelt wird. Foto: TeamDaf  (stock.adobe.com)
Etwa zehn Prozent deutscher Kinder und Jugendlichen leiden an einer psychischen Erkrankung, ein Großteil von ihnen nehmen aus diesem Grund eine Psychotherapie in Anspruch. Die Psychologin befindet sich noch in Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin und möchte daher anonym bleiben.

Zischup: Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?
Psychologin: In den letzten Jahren vor meinem Abitur habe ich mich immer mehr für Psychologie interessiert. Ich finde es total spannend zu verstehen, wie psychische Prozesse ablaufen. Dabei ist jeder Mensch so einzigartig, in seiner Art zu denkt und fühlen. Zudem wollte ich sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten, da mir das besonderen Spaß macht. Der Beruf der Kinder- und Jugendpsychotherapeutin kombiniert eben diese beiden Dinge, die mir Spaß machen und mich interessieren.
Zischup: Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders?
Psychologin: Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf, und man trifft viele verschiedene Kinder, Jugendliche und Familien. Das finde ich spannend. Vor allem bei Patienten, die ich länger betreue, finde ich es sehr schön, zu sehen, wie diese an ihren Aufgaben wachsen, es ihnen nach und nach wieder besser geht und ich habe Freude daran, sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Zischup: Gibt es etwas, was Ihnen in Ihrem Beruf schwerfällt?
Psychologin: Manchmal ist man mit sehr schwierigen Situationen konfrontiert, die ganz unterschiedlich aussehen können. Besonders schwer fällt es mir auch, zu akzeptieren, wenn es einem Patienten oder einer Patientin auch nach langer Zeit in der Klinik noch sehr schlecht geht. Außerdem gibt es Situationen, in denen man sich machtlos fühlt, wenn zum Beispiel die Eltern oder andere Personen, die in die Situation involviert sind, eine Entscheidung treffen, bei der man das Gefühl hat, dass sie dem Kind auf lange Sicht schaden wird.
Zischup: Seit wann arbeiten Sie schon als Therapeutin?
Psychologin: Ich habe 2017 mein Psychologiestudium beendet und arbeite seitdem als klinische Psychologin mit Kindern und Jugendlichen.
Zischup: Welche Fälle behandeln Sie am häufigsten?
Psychologin: Grundsätzlich sehen wir vor allem in der Klinik ganz viele verschiedene Störungsbilder. Je nach Patientenalter gibt es allerdings schon Unterschiede in Bezug auf die Häufigkeit der Erkrankungen. Meine Patienten im Kindesalter hatten häufiger expansive Störungen wie Verhaltensauffälligkeiten oder verschiedene Ängste. Unsere jugendlichen Patienten kommen häufiger mit Depressionen, sozialen Ängsten oder auch Essstörungen zu uns.

Zischup: Denken Sie nach Ihrem Dienst auch zu Hause über die schweren Fälle nach?
Psychologin: Natürlich fällt es mir nicht immer leicht, nach dem Beruf abzuschalten, vor allem bei schwer kranken Kindern oder Jugendlichen oder bei Patienten, die schon viele schlimme Erfahrungen machen mussten. Dann ist es mir wichtig, mich gut mit meinen Kollegen auszutauschen.
Zischup: Würden Sie sich wieder für diesen Beruf entscheiden, wenn Sie noch mal wählen dürften?
Psychologin: Ja, auf jeden Fall.
Zischp: Vielen Dank für das Interview und Ihre Zeit!

Ressort: Schülertexte

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