Werden Lehrer zur Rarität?

Größere Klassen, ausfallende Schulstunden – der Lehrermangel ist ein großes Problem für viele Schulen. Tagtäglich werden diese mit dessen Folgen konfrontiert.  

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Hier ist noch eine Lehrerin! Trotz des Lehrermangels.  | Foto: Patrick Pleul (dpa)
Hier ist noch eine Lehrerin! Trotz des Lehrermangels. Foto: Patrick Pleul (dpa)
Rund 40.000 unbesetzte Lehrerstellen gibt es in ganz Deutschland, laut Einschätzung wurde der Höhepunkt noch nicht mal ganz erreicht. Aber warum genau mangelt es an Lehrkräften?

Obwohl der Beruf Lehrer durch das feste Einkommen und eine Festanstellung als sicher gilt, gibt es trotzdem Gründe, weshalb nicht mehr so viele Studierende Lehramt studieren. Gründe dafür könnten beispielsweise die Inflexibilität des Berufs sein, da man nicht die Möglichkeit hat, im Homeoffice zu arbeiten. Darüber hinaus kann es auch schon während des Studiums dazu kommen, dass große Firmen, wie beispielsweise Microsoft, in diesem Fall Informatikstudenten abwerben, da diese bei einer großen Firma weitaus mehr Möglichkeiten haben, ihr Studium zu nutzen und die Bezahlung besser ausfällt. Größere Firmen zahlen in der Regel mehr als der Staat einem Lehrer zahlt.

Dieser Unterschied ist vor allem bei den Gehältern der Grund- und Realschullehrer bemerkbar. Das betonte auch der Schulleiter des Lise-Meitner-Gymnasiums Grenzach-Wyhlen, Frank Schührer, in einem Interview. Man müsse die Gehälter gerechter anpassen, jedoch sei das in diesem Bereich schwierig. Zudem müsse man die Lehrkräfte von gewissen Aufgaben, wie zum Beispiel der Nachmittagsbetreuung, entlasten. So könnten sich die Lehrer komplett auf den Unterricht konzentrieren und zusätzlich würden Unterrichtsstunden gewonnen, meinte Schührer. Auf die Frage, wie die Schulleitung des Lise-Meitner-Gymnasiums mit dem Lehrermangel klar kommt, antwortete er, dass es durch die Organisation und Koordination der vielen Planänderungen, beispielsweise im Stundenplan, zu Unruhe komme. Über solche Planänderungen müsse man nämlich jeden, also Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler informieren.

Wie sich das Problem des Lehrermangels in den letzten Jahren verändert hat, kann Schührer gut einschätzen. "Wir bekommen jedes halbe Jahr die Zahlen, wie viele Studenten auf Lehramt studieren oder wie viele Referendare es derzeit gibt, und diese Zahlen sinken seit Jahren." In Freiburg hätten vor drei Jahren noch rund 350 Referendare angefangen, dieses Jahr wären es nur noch ungefähr 160. Eine weitere Sorge, die sich durch die fehlenden Lehrkräfte ergibt, ist, ob die folgenden Generationen durch den Lehrermangel in ihrer Bildung gefährdet sind. Schührer meinte, er sehe die Gefährdung nicht und er denke, dass man Lösungen finde.

Es wäre beispielsweise eine Möglichkeit, die Verwaltung der Schultablets Experten zu überlassen, um die Lehrkräfte zu entlasten. Diese könnten in der nun entstandenen freien Zeit noch zusätzlichen Unterricht geben und könnten sich mehr auf diesen konzentrieren. Somit entstünde dadurch keine Gefährdung der Bildung.

Abschließend kann man sagen, dass der Lehrermangel sich durchaus für viele Schulen als ein großes Problem erweist und dies auch noch für einige Zeit sein wird. Jedoch wird man mit Sicherheit Lösungen dafür finden, auch wenn wir jetzt noch ziemlich weit davon entfernt sind.
Schlagworte: Frank Schührer
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