Corona
Warten auf das Morgen
Seit Corona ist jeder Tag gleich. So viel Gleichförmigkeit ist mitunter schwer auszuhalten. Ein Text von Constantin Lavelle, Klasse 10 L1/L2, Deutsch-Französisches-Gymnasium (Freiburg).
Constantin Lavelle, Klasse Seconde L1/L2, Deutsch-Französisches-Gymnasium (Freiburg)
Mi, 2. Jun 2021, 18:46 Uhr
Schülertexte
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Ich schließe meine Augen. Tick, tack, tick, tack. Meine Uhr erinnert mich stets an den Zeitrhythmus. 60 Sekunden bilden eine Minute, und es gibt 60 Minuten in einer Stunde. Das heißt, eine Stunde besteht aus 3600 Sekunden. So viele Sekunden, ich weiß nicht, was ich damit machen soll... Die Zeit vergeht. Sie ist wie ein Käfig, man ist darin eingeschlossen und darf nicht hinaus. Doch einige schaffen, sie zu vergessen. Sie schaffen sich Beschäftigung und Illusionen, die den wahren Wert der Zeit verkleiden.
Miau! Eine winzige Kugel voller Haare springt auf die Armlehne des Sofas. Komm mal her, Nemo! Ich höre sein leises Schnurren. Dies ausgenommen beherrscht die Stille die ganze Wohnung. Auf dem niedrigen Couchtisch steht der Rest eines kalten Kaffees. Seit vielen Tagen ist die Langeweile in der Wohnung eingezogen. Sie bleibt tagelang in der düsteren Ecke stehen, zwischen der Kommode und dem Lampenschirm. Ich muss ihr mehr und mehr Platz schaffen, da sie größer wird. Ich habe mich daran gewöhnt. Jetzt lächelt sie mir mit ihrer verschrobenen Miene zu.
Seit vielen Monaten verliere ich mich in einer ausgetrockneten Wüste voller Leere. Die Sonne scheint hoch über dem Horizont und die Hitze bröckelt meine Hoffnung langsam ab. Der Wind säuselt unverständliche Gesänge und mein Kompass ist kaputtgegangen.
Die Katze streckt sich aus. Die Sonne scheint immer noch und der Himmel ist heute tiefblau. Ah! Wie sehr vermisse ich die verschwundenen Zeiten!
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