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Zischup-Interview

"Vorurteile sind menschlich"

Vorurteile sind Teil unseres Miteinanders. Die Schülerin Giovanna Twardy aus der Klasse SG8A der GHSE in Emmendingen hat darüber mit dem Sozialarbeiter Günther Silber und der Schülerin Leonie Runge gesprochen.  

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Es ist so einfach, anderen einen Stempel aufzudrücken.   | Foto: Dan Race/Fotolia.com
Es ist so einfach, anderen einen Stempel aufzudrücken. Foto: Dan Race/Fotolia.com
Zischup: Was sind für Sie Vorurteile oder wie definieren Sie sie?
Silber: Vorurteile sind meist negative Einstellungen gegenüber Personen oder Gruppen. Vorurteile beruhen oftmals nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern werden übernommen.
Runge: Wenn man von einer Person ein genaues Bild vor Augen hat, selbst wenn man die Person nicht kennt. Sie können negativ oder positiv sein.
Zischup: Welche positiven und welche negativen Eigenschaften sehen Sie bei Vorurteilen?
Silber: Vorurteile haben wenige bis keine positiven Eigenschaften. Allenfalls ein gesteigertes Gruppengefühl bei Menschen, mit den gleichen Vorurteilen und die Zeitersparnis der fehlenden Tatsachenprüfung wären eventuell relevant. Negative Eigenschaften wie Stigmatisierung und Ausgrenzung überwiegen bei Weitem.

Runge: Durch negative Vorurteile kann man andere Personen ausschließen oder vielleicht sogar seelisch verletzen.
Zischup: Ist es Ihrer Meinung nach gerecht und fair Vorurteile zu haben?
Silber: Ganz klar: Nein! Als mündiger Bürger sollten Meinungen und Entscheidungen auf Grundlage von objektiven Tatsachen getroffen werden.
Runge: Wenn man eine Person nicht kennt, hat man oft Vorurteile, aber gerecht ist das nicht, weil man ja nicht weiß, wie die Person ist.
Zischup: Wo und wie werden Vorurteile in unserer Gesellschaft gezielt eingesetzt?
Silber: Zum Beispiel in der politischen Auseinandersetzung mit der Diskreditierung von politischen Gegnern. In der Werbung zur Verkaufsförderung.

Runge: In der Schule oder bei der Arbeit, aber vielleicht auch bei der Wohnungssuche.

Zischup: Meinen Sie Vorurteile sind der häufigste Grund für Auseinandersetzungen und Konflikte?
Silber: Nein, das sind meines Erachtens eher Macht, Gier und Selbstsucht.
Runge: Kann gut sein, aber ich würde nicht sagen, dass es das häufigste Mittel für Streit ist.
Zischup: Würden Sie sagen dass Sie viele Vorurteile in Ihrem Alltag nutzen oder erleben?
Silber: Leider mehr als mir lieb ist. Vorurteile sind auch allzu praktisch und menschlich. Es gibt aber auch – zum Glück – positive Vorurteile, wie zum Beispiel "Der Mensch ist von Natur aus gut – zumindest meistens!". Das stützt meine altruistische Grundhaltung im Leben.
Runge: Als ich neu an die GHSE gekommen bin, hatte ich Vorurteile gegenüber anderen, aber diese haben sich zum Glück nie bestätigt.

Ressort: Schülertexte

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