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Zischup-Interview

"Viel Arbeit und Hingabe"

Marius-Andrei Balan ist ein begabter Tänzer und unter anderem zweifacher Weltmeister der lateinamerikanischen Tänze. Er spricht über seine Karriere und darüber was es braucht, um so erfolgreich zu werden. .  

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Marius-Andrei Balan und seine Partnerin Kristina Moshenskaya  | Foto: Privat
Marius-Andrei Balan und seine Partnerin Kristina Moshenskaya Foto: Privat
Zischup: Als Erstes möchte ich Ihnen und Ihrer Partnerin Kristina Moshenskaya zur Verteidigung Ihres WM-Titels gratulieren. Der lateinamerikanische Tanz ist eine sehr komplexe Sportart. Wie sind Sie zu diesem Sport gekommen und wann haben Sie damit angefangen?
Marius-Andrei Balan: Ich habe mehrere Sportarten probiert, sieben ungefähr, aber Tanzen habe ich am liebsten praktiziert. Ich komme aus Rumänien, dort ist in den 90ern die kommunistische Regierung gefallen, dabei war die Infrastruktur auch nicht im besten Zustand. Die Filter in den Schwimmbecken funktionierten nicht, was zu Allergien führte, beim Tennis war man immer auf das Wetter draußen angewiesen und beim Fußball war der Rasen in schlechtem Zustand. Zum Tanzen brauchte man Schuhe und einen Raum mit Parkettboden. Ich tanze, seit ich sieben Jahre alt bin.

Zischup:
Was sind die Voraussetzungen, um so ein hohes Niveau als Europa- und Weltmeister zu erreichen?
Marius-Andrei Balan:
Die Anforderungen sind die gleichen wie in jedem anderen Bereich, in dem jemand ganz nach oben will. Viel Arbeit und Hingabe. Ein bisschen Talent ist gefragt, aber vor allem eben Arbeit und Hingabe. Wie in jedem anderen Sport machen mehrere Faktoren diese große Sache namens Erfolg aus.Ein gut vorbereitetes Training, außerdem körperliches Training außerhalb des Tanzens. Richtige Ernährung: Da es sich um einen künstlerischen Sport handelt, braucht man Energie, aber man muss auch gut aussehen. Optimal ist es, in jungen Jahren, im Alter zwischen acht und zwölf Jahren anzufangen, danach ist es schwierig, ein solches Niveau zu erreichen. Dazu braucht man Unterstützung durch die Eltern, bis man 18 Jahre alt ist. Auch die Kommunikation zwischen den Trainern und der Schule, an der das Kind lernt, ist wichtig, insbesondere bei schlechteren Noten oder unmotivierten Fehlzeiten. Wenn man 18 ist, muss man bereit sein, oft zu reisen, um an sehr wichtigen internationalen Wettkämpfen für die Weltrangliste teilzunehmen. Da muss man mit zwischen zwei und sechs Reisen pro Monat rechnen.

Zischup:
Was motiviert Sie, diesen Sport seit so vielen Jahren zu betreiben?
Marius-Andrei Balan:
Die Leidenschaft, sich mit meiner Partnerin zur Musik zu bewegen, ist etwas Außergewöhnliches, die größte Leidenschaft für mich.

Zischup:
Auf welche Hindernisse sind Sie beispielsweise in Ihrer Karriere als Tänzer gestoßen?

Marius-Andrei Balan: Auf Hindernisse stieß ich vor allem dadurch, dass ich wegen des Tanzens von Rumänien nach Deutschland gezogen bin. Ich bin in jungen Jahren ohne Eltern hierhergekommen. Die neue Sprache und Kultur mussten gelernt werden, Verantwortung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Obwohl es ein Sport zu zweit ist, trainiere ich für mich selbst zusammen mit denen, die mit mir arbeiten und die ihr Herz in diesen Sport stecken. Weil ich liebe, was ich tue. Jetzt habe ich einen perfekten Partner.

Zischup:
Haben Sie noch Ziele, die Sie noch nicht erreicht haben? Wenn ja, welche?
Marius-Andrei Balan:
Als Sportler habe ich alle meine Ziele erreicht. Ich will nur eines, nämlich als Trainer genauso erfolgreich sein wie als Sportler, die Zukunft wird entscheiden. Ich möchte auch, dass dieser Sport ernster genommen wird, und werde alles tun, um dazu beizutragen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

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