Unter fragwürdigen Bedingungen
Zischup-Reporter Benjamin Huttenberger ist dafür, die Fußball-WM 2022 in Katar zu boykottieren.
Benjamin Huttenberger, Klasse 8a, Weiherhof-Realschule (Freiburg)
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Bei meiner Recherche im Internet habe ich erfahren, dass die Bauarbeiter Gastbauarbeiter aus Indien, Pakistan und Nepal sind, die versuchen, für ihre Familie Geld zu verdienen, welches sie aber nie bekommen haben.
In meinen Quellen heißt es weiter, dass den Bauarbeitern die Reisepässe abgenommen werden, sobald sie nach Katar kommen. Das bedeutet, dass sie sozusagen Gefangene im Land sind. Die Bauarbeiter sollen sich von Wasser und Brot ernähren, in Siedlungen schlafen, in denen wenig Platz ist, und sie über 14 Stunden am Tag arbeiten müssen. Wegen weniger oder sogar gar keiner Pausen, langer Arbeitszeiten, schlechter Versorgung, hoher Temperaturen und schlecht ausgestatteter Unterkünfte sollen inzwischen schon rund 6000 Gastbauarbeiter ums Leben gekommen sein. Es werden zwar Verbesserungen versprochen, aber das Gegenteil ist der Fall.
Wer sich traut, sich gegen die Baumaßnahmen und Bedingungen zu äußern, kann ins Gefängnis kommen. Für die Bauarbeiter bedeutet es, dass sie sozusagen Sklaven in Katar sind.
Ein weiterer kritischer Punkt in Bezug auf die WM im Wüstenstaat: Wegen der Hitze sollen die Stadien mit sehr vielen Klimaanlagen ausgestattet werden. Das bedeutet für die Umwelt eine sehr hohe Belastung. Ein Luxus, der sich meiner Meinung nach in der aktuellen Diskussion über die Klimaerwärmung und globale Umweltbelastung nicht geleistet werden darf.
Die Spiele werden bei der Liveübertragung meistens um 12 oder um 14 Uhr sein, zu einer Tageszeit also, wenn es so richtig heiß ist und die Klimaanlagen auf Maximum laufen müssen.
Außerdem muss der Spielplan in der Bundesliga und in anderen Ligen umgestellt werden, weil die WM erstmals im Winter sein wird. Für die Fußballspieler ist das ein zusätzlicher und meiner Meinung nach unnötiger Stress, weil sie weniger Pausen haben und sich weniger erholen können.
Deswegen habe ich beschlossen, dass die WM 2022 leider erstmals ohne mich stattfinden muss. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, eine WM anzuschauen, die nur stattfindet, weil andere Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten mussten, teilweise sogar ihr Leben dabei verloren haben, ausgebeutet und gequält wurden. Dazu kommt, dass ich finde, dass wir es uns in der aktuellen Zeit nicht leisten können, unsere Umwelt weiter und derart zu belasten, nur um eine WM austragen zu können.
Ich denke, dass man ein Zeichen setzen muss und wenn dieses auch noch so klein ist. Wenn man die WM anschaut, erklärt man sich indirekt auch einverstanden damit, was eine WM in Katar mit sich bringt. Und das bin ich ganz entschieden nicht. Deswegen gibt’s bei mir leider die nächste WM erst wieder 2026.
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