Tief Luft holen
Spannend, aber auch ganz schön stressig / Eine Teilnehmerin von "Jugend musiziert" berichtet.
Emily Müller, Klasse 8a, Klosterschulen (Offenburg)
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Der Wettbewerb "Jugend musiziert" fand in diesem Jahr in Baden-Württemberg zum ersten Mal digital statt. Klar, wegen Corona. Zischup-Reporterin Emily Müller berichtet, wie es ist an diesem wichtigen Wettbewerb teilzunehmen. Für sie jedenfalls war es ein echtes Abenteuer.
Vor Wochen fragte mich mein Musiklehrer, ob ich nicht Lust hätte, bei "Jugend musiziert" mitzumachen. Und ich willigte ein. Ende November habe ich damit angefangen, mich mit meinem Musiklehrer auf den Wettbewerb vorzubereiten. Jeden Mittwoch gehe in die Musikschule und probe dort für den Wettbewerb. Mein Musiklehrer und ich gehen die einzelnen Stücke durch und schauen uns jede Stelle, die noch unklar ist, an. Ich bin am Anfang noch ganz entspannt, doch die Aufregung steigt immer mehr. In der Woche übe ich drei bis vier Mal so zirka eine halbe Stunde. Es macht mir Spaß, neue Melodien kennenzulernen und sie auf dem Saxophon zu spielen.
Nach dem Mittagessen übe ich mindestens eine halbe Stunde Saxophon. Ich brauche viel Konzentration, damit ich die Töne auf dem Saxophon richtig greife und zum richtigen Zeitpunkt atme. Nach dem Üben bin ich fix und fertig und gehe an die frische Luft, um den Kopf freizubekommen. Ein Stressgefühl plagt mich jeden Tag, denn aufgrund der Coronapandemie mussten die Musikschulen schließen, das bedeutet, dass mein Unterricht online stattfindet, was natürlich nicht so schön ist, denn es sind nur noch ein paar Wochen vor dem großen Tag. Trotz der Corona-Pandemie und dem Online-Unterricht über Skype gebe ich mein Bestes und übe die Stücke. Es sind nur noch wenige Tage bis zu dem großen Tag. Am Samstag, den 27. Februar um 10.30 Uhr probe ich das erste Mal vor dem Wettbewerb mit der Pianistin zusammen.
Am Morgen laufe ich in die Musikschule und spiele mich ein, bevor die Pianistin kommt. Da mein Lehrer aufgrund der Coronapandemie nicht zur Probe kommen kann, schalte ich ihn über Skype dazu. Die Probe beginnt, ich zittere vor Aufregung, bleibe dabei jedoch ruhig.
Die Stimmung ist angespannt, ich kenne die Lehrerin nicht, was nur noch mehr Unsicherheit bringt. Aber auf die angespannte Atmosphäre folgt eine für mich sehr angenehme Atmosphäre.
Die Stunde ist vorbei, ich war stolz auf mich. Die Uhr tickt, nur noch zwei Tage bis zu dem Wettbewerb. Die Tage bis dorthin vergehen wie im Flug. Der Fokus liegt gänzlich auf den Noten, die ich spiele, dennoch geht mir langsam die Luft aus. Ich lege eine Pause ein und atme tief ein und aus. Zehn Minuten sind vergangen, langsam fange ich an mich wieder vor die Noten zu setzen und weiterzuspielen. Nach diesem anstrengenden und energiereichen Tag bin ich sehr erschöpft und freue mich, ins Bett zu gehen, um mich für den morgigen Wettbewerb auszuruhen.
Schon früh am Morgen wache ich mit einem pochenden Herz auf, ich habe mir schon jegliche Situationen, die passieren könnten, in meinem Kopf ausgemalt. Vielleicht werde ich es nicht schaffen oder ich werde mich blamieren. Ich bereite mich für den Wettbewerb vor, ziehe mich um, packe meine Sachen und laufe in die Musikschule. Auf dem Weg zittere ich am ganzen Körper vor Aufregung. Es geht in den Einspielraum. Ich baue mein Saxophon auf und spiele mich mit meinem Musiklehrer ein, mein Puls steigt. Schon eine halbe Stunde später kommt die Pianisten und der Kameramann. Wir laufen alle zusammen in den großen Saal, in dem ein Flügel und ein Notenständer stehen.
Jetzt ist es so weit. Ich stehe vor der Kamera und hole einmal tief Luft, nun ist höchste Konzentration angesagt. Kamera läuft, ich fange an zu spielen, das Piano begleitet mich im Hintergrund. Melodien erklingen im ganzen Saal, ich lockere mich und spüre, wie ich langsam zum Ende komme. Der letzte tiefe Ton erklingt und wird leiser. Ich habe es geschafft, ich bin stolz auf mich, die Aufregung hat sich gelohnt. Nun muss ich auf die Beurteilung der Jury warten. Ich hoffe, dass ich weiter in den Bundeswettbewerb komme.
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