Seine Leidenschaft gehört dem Wein
Ein Tag im Leben des Weingutbesitzers Martin Schmidt aus Eichstetten: viel Büroarbeit und wenig Zeit in den Reben .
Jannis Schmidt, Klasse 9c, Wilhelm-August-Lay-Schule (Bötzingen)
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Die Landschaft des Kaiserstuhls ist stark vom Weinbau geprägt. Allein in Eichstetten am Kaiserstuhl gibt es 13 Weingüter. Unter vielen Prominenten ist es ein Trend, Weingüter zu kaufen und Wein zu machen, zum Beispiel machen das Günter Jauch, Matthias Schweighöfer und Brad Pitt. Das macht neugierig auf das Leben eines Weingutbesitzers. Was sind die wirklichen Aufgaben eines Weingutbesitzers? Ist es so gemütlich und idyllisch, wie es im Fernsehen oft gezeigt wird?
Alles beginnt morgens um 7 Uhr. Im Büro checkt er um diese Uhrzeit den Wetterbericht, seine E-Mails und schaut, ob es noch neue Aufträge für den Lkw gibt. So kann er den Arbeitsplan seiner 20 Angestellten für diesen Tag fertigstellen. Um 7.15 Uhr beginnt die kurze Besprechung mit den Angestellten der Produktion und des Versands, um alle anfallenden Aufgaben im Weinkeller, in der Abfüllung, im Lager, in den Reben und im Versand zu verteilen. Danach geht er mit der Kellermeisterin für ungefähr eine Stunde in den Weinkeller, um Weine zu probieren und so den weiteren Weinausbau zu besprechen.
Anschließend muss Martin Schmidt an diesem Tag mit dem Stapler 2000 Flaschen Sekt zur benachbarten Sektmanufaktur Bürk bringen, um sie dort etikettieren zu lassen. Leider muss er dort feststellen, dass nicht mehr genügend passende Etiketten für diesen Sekt vorhanden sind. Deshalb fährt er sofort zur Druckerei nach Teningen. Dort möchte er Etikettennachschub holen.
Doch auch dort sind die Etiketten nicht auf Lager. Jetzt muss umgeplant werden, der Sekt in der Sektmanufaktur Bürk ausgetauscht werden, damit ein anderer Sekt etikettiert werden kann. Der Fehler ist behoben.
Zurück im Weingut geht es gleich weiter zum Architekten in Breisach. Dort bespricht Schmidt bis 12.30 Uhr das weitere Vorgehen bezüglich des Um- und Neubaus des Bürogebäudes und neuen Verkaufsraums. Nach der Mittagspause hat er von 14 Uhr bis 16.45 Uhr einen internationalen Online-Workshop für Naturweine mit anschließender Weinprobe.
Von 16.45 Uhr bis 17.30 Uhr führt er noch mehrere politische Gespräche, da er der Vizepräsident des badischen Weinbauverbandes ist. Unter anderem hatte er auch Gespräche mit anderen Winzern, Angestellten und Kunden. Während des gesamten Arbeitstages hatte Martin Schmidt nebenbei 26 Telefonate, zum Beispiel über das Problem mit den Etiketten, mit Behörden und Dienstleistern. Den ganzen Tag war er kein einziges Mal im Weinberg, was er, neben den Arbeiten am Weinausbau, am liebsten macht.
Das Leben als Weingutbesitzer findet viel mehr im Büro und bei Besprechungen statt und ist viel politischer, als viele es sich vorstellen. Dennoch kann sich Martin Schmidt keinen besseren Beruf vorstellen. Seine große Leidenschaft gehört dem Wein.
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