Schwarzwälder Schinken braucht Zeit
Interview mit Marie-Luise Adler von Richard Selb
Richard Selb, Klasse 8c & Realschule Bonndorf
Fr, 1. Jul 2016, 0:00 Uhr
Schülertexte
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100 Tonnen Fleisch verarbeitet die Metzgerei Adler in Bonndorf pro Monat. Zischup-Reporter Richard Selb aus der Klasse 8c der Realschule Bonndorf hat mit Marie-Luise Adler über die Produktion gesprochen.
Adler: Nein, wir schlachten in unserem Betrieb nur Qualivo- Schweine aus einer bestimmten Aufzucht. In der Woche sind das etwa 250 Schweine und 45 Stück Großvieh, die dann hauptsächlich als Frischfleisch verkauft werden. Die Hauptmenge des verkauften Fleisches beziehen wir aber anderweitig.
Zischup: Von wem kaufen Sie das schon geschlachtete Tier?
Adler: Das schon geschlachtete Tier kaufen wir zu 60 Prozent aus deutschen Schlachtbetrieben und zu 40 Prozent aus dem EU-Ausland, zum Beispiel aus den Niederlanden, Frankreich und Spanien.
Zischup: Woher beziehen Sie die lebenden Schlachttiere?
Adler: Die Tiere, die wir in Bonndorf schlachten, kommen alle aus der Region, also aus nicht größerer Entfernung als 35 bis 40 Kilometer.
Zischup: Wie viel Fleisch wird pro Monat verarbeitet?
Adler: Das ist eine sehr große Menge. Schinken- und Wurstbereich zusammengerechnet sind das knapp 100 Tonnen Fleisch, das wir im Monat verarbeiten.
Zischup: Wie viel Personal haben Sie in der Produktion?
Adler: Nur in der Produktion sind etwa 220 Mitarbeiter am Standort Bonndorf beschäftigt und dann sind da noch 25 Angestellte, die in unserer Verwaltung mitarbeiten.
Zischup: Was ist ihr Hauptprodukt?
Adler: Unser Hauptprodukt ist der Schwarzwälder Schinken, den wir nun schon seit sehr langer Zeit produzieren. Zu der Schwarzwälder-Schinken-Produktion gehören auch die Schmal- und die Breitseite, zwei ganz ursprüngliche Schwarzwälder Rauchwaren.
Zischup: Wie lange braucht ein Schwarzwälder Schinken vom Schlachten bis zum fertigen Produkt in der Theke?
Adler: Ein Schinken wird in der Warenannahme angenommen und anschließend zerlegt. Das passiert alles noch in den ersten zwei Tagen. Dann wird er gesalzen und geräuchert, damit der Schinken länger haltbar bleibt. Danach wird er getrocknet und kommt in einen Reifepack und bleibt darin, um das volle Aroma entwickeln zu können. Die Produktionszeit beträgt insgesamt zwölf Wochen.
Zischup: Was können Sie von Ihren Produkten denn außer dem Schwarzwälder Schinken empfehlen?
Adler: Jetzt, wo die Sommerzeit ansteht, kann ich besonders unsere frischen Produkte, also unseren Wurstsalat und unsere Grillartikel empfehlen.
Zischup: Verkaufen Sie nur in eigenen Filialen?
Adler: Nein, wir verkaufen in ganz Deutschland und in anderen Ländern Europas. Einen kleinen Anteil verkaufen wir auch weltweit.
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