Zischup-Interview
"Richtige Angst kommt nicht vom Kopf, sondern aus dem Bauch"
Mit 55 Jahren überquerte der Freiburger Einhandsegler Günter Birnbaum den Südatlantik. Das war 1994. Alexander Eschler, Schüler des Kolleg St. Sebastain in Stegen, hat Birnbaum dazu befragt. Die beiden sind Nachbarn.
Alexander Eschler, Klasse 8c, Kolleg St. Sebastian & Stegen
Do, 20. Aug 2015, 13:04 Uhr
Schülertexte
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gelesen, der als erster Deutscher allein in einen Segelboot die Welt umrundet hat. Seine Schilderungen und Erlebnisse haben mich inspiriert, es selbst mal zu versuchen.
Zischup: Hattest du Angst und wenn ja,wovor?
Birnbaum: In den ersten Tagen hatte ich Angst, dass mir der Proviant nicht ausreicht, denn ich kam viel langsamer voran als geplant.
Zischup: Warum?
Birnbaum: Es herrschte Flaute und hohe Dünung.
Und ich wurde seekrank.
Zischup: Was ist wichtig, wenn man alleine auf einem Segelboot unterwegs ist?
Birnbaum: Die Sicherheit. Ich habe keinen Schritt ohne Sicherheitsleine gemacht und war immer in Sorge, dass technische Pannen das Unternehmen gefährden könnten. Du bist vollkommen auf dich allein gestellt. Auf der ganzen Reise habe ich nur ein Schiff in Rufweite gesehen. Dort waren fünf Griechen drauf, die kaum Englisch sprachen.
Zischup: Was waren die größten Herausforderungen?
Birnbaum: Dass man jeden Tag vorankommt und auch das Schweigen. Drei Wochen Sprachlosigkeit, da hört man irgendwann Chöre singen und fremde
Stimmen.
Zischup: Wie lange hast du gebraucht, bis du die
Ausrüstung zusammen hattest und dein Boot startklar war?
Birnbaum: Das ging über Jahre hinweg. Ich habe
an meinem Boot immer wieder etwas verbessert und verändert, sodass es den Anforderungen eines Einhandseglers entsprochen hat, zum Beispiel habe ich eine Selbststeueranlage eingebaut
und das Ruder repariert.
Zischup: Wie viel hat die Reise gekostet?
Birnbaum: Das kann ich nicht genau sagen. Das
Boot habe ich fast ohne Verluste wieder verkaufen können.
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