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Zischup-Kommentar

Regenwald in Not

Die Waldbrandserie 2019 in der Amazonasregion gehört zu den schlimmsten Umweltkatastrophen der letzten Jahre. Ein Artikel von Lena Dörle aus der Klasse 8b der GHSE.  

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Ein Stück Regenwald nach dem Brand  | Foto: Gabriela Biló (dpa)
Ein Stück Regenwald nach dem Brand Foto: Gabriela Biló (dpa)
Im vergangenen Jahr wuchs die Fläche groß angelegter Waldrodungen im größten Regenwald der Welt in Brasilien auf mehr als das Doppelte des gewöhnlichen Jahresdurchschnitts. Dies bedeutet, dass im gesamten Jahr 2019 insgesamt rund 10 000 Quadratkilometer der uralten Regenwaldflächen vernichtet wurden. Die großflächige Abholzung im Amazonasgebiet stellt die Hauptursache für die rund 198 000 Waldbrände (Angaben aus Wikipedia) dar, die in der darauffolgenden Trockenzeit das Land monatelang in Atem hielten.

Forscher und Umweltschützer, welche die Lage im Auftrag von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) beobachten, machen den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro für den Verlust des Regenwaldes verantwortlich. Er treibe die Abholzung voran, denn für ihn sei Landwirtschaft wichtiger als der Erhalt des Waldes im Amazonasgebiet. Motiviert durch den Wunsch, Bolsonaros Agenda zu unterstützen, sollen Bauunternehmer und Landwirte 2019 eine Vielzahl der Brände selbst gelegt haben, um Nutzflächen für den Bau von Wasserkraftwerken sowie Weide- und Ackerland für Rinderzucht und Sojaanbau zu gewinnen.

Die einheimischen Kleinbauern, die zum Großteil Selbstversorger sind, werden außerdem für die Brandrodung bereits abgeholzter Flächen verantwortlich gemacht, ebenfalls mit dem Ziel, Anbauflächen für ihr eigenes Überleben freizulegen. Darüber hinaus sorgte die anhaltende Trockenzeit in der zweiten Jahreshälfte 2019 dafür, dass die Feuer immer wieder auf intakte Waldflächen übergriffen und außer Kontrolle gerieten.

Aktuell sind die Brände durch die Regenzeit gelöscht, doch es würde schon ohne menschliches Einwirken 100 Jahre dauern, bis sich der Regenwald regeneriert. Derzeit sind 17 Prozent des Amazonaswaldes vernichtet. Steigt das Abholzen bis auf 25 Prozent, so wird insgesamt die Hälfte des ursprünglichen Waldgebiets Savanne, Weidefläche oder Ackerland sein. In der Folge gelangen viele Millionen Tonnen Kohlenstoff in unsere Atmosphäre und verstärken die Klimaerwärmung. Aktuell verdunstet über dem Amazonaswald noch so viel Wasser, dass der Wald den Regen selbst erzeugt. Doch je weniger Bäume stehen, desto weniger Niederschlag wird es künftig geben. Durch die immer länger anhaltende Trockenheit werden wiederum Brände begünstigt.

Bis Dato existiert ein großer Amazonienfonds für Wald-und Klimaschutz, der Brasilien Hilfsgelder zur Verfügung stellt, um eine weitere Zerstörung des Regenwaldes zu verhindern. Präsident Bolsonaro will jedoch keine Hilfe aus dem Ausland annehmen und hält an seinem Vorgehen fest, brandstiftende Landwirte unbestraft zu lassen.

Die genannten Punkte bilden auch künftig Anreize, den Urwald im Amazonas weiter abzuholzen und durch Brände zu zerstören. Die Zeichen für einen schonungsvolleren Umgang mit dem brasilianischen Wald in diesem Jahr (2020), stehen also schlecht, was vor dem Hintergrund der voranschreitenden Klimaerwärmung höchst problematisch ist.

Ressort: Schülertexte

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