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Plötzlich Diabetes

Auch junge Leute können an der Zuckerkrankheit leiden.  

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Das Insulin wird mit einem sogenannten Pen in den Bauch gespritzt.  | Foto: Gero Breloer
Das Insulin wird mit einem sogenannten Pen in den Bauch gespritzt. Foto: Gero Breloer
Im Juni 2018 wurde bei mir im Alter von elf Jahren Diabetes festgestellt. Die Anzeichen dafür waren rötliche Augen, Müdigkeit, Übelkeit, sehr großer Appetit und ich hatte ständig Durst. Dass wir es festgestellt haben, war reiner Zufall. Meine Mutter hatte ein Blutzuckermessgerät. Und ich kam auf die Idee, mich zu messen. Es war ein großer Schock, da mein Blutzucker über 600 war. Normalerweise liegt er bei 100. Mein Vater und ich sind dann sofort in die Notfallaufnahme nach Freiburg. Dort wurde noch einmal mein Blutzucker gemessen – und er war immer noch so hoch. Dann kam ich erst einmal an einen Tropf. Ich war kurz vor dem Austrocknen. Mir wurde auch gleich Insulin gespritzt.

Bei Diabetes-Typ1 produziert der Körper kein eigenes Insulin mehr. Mir wurde gesagt, ich hätte Glück im Unglück gehabt, weil bei vielen Jugendlichen Diabetes zu spät erkannt wird und sie dann erst einmal auf der Intensivstation landen. Im Krankenhaus wurde uns auch erklärt, dass Diabetes ganz häufig bei Eintritt in die Pubertät auftritt. Ich musste für zwei Wochen in der Klinik bleiben, da man mich auf das Insulin eingestellt hat. Dort wurden dann auch meine Eltern und ich geschult.

Ich muss mir jeden Morgen das Langzeitinsulin spritzen und vor jeder Mahlzeit muss ich die Kohlenhydrat-Einheiten berechnen und das Insulin entsprechend dosieren. Ich trage auch einen Sensor und muss nicht mehr so wie am Anfang meinen Blutzucker am Finger messen. Der Sensor sitzt an meinem Oberarm und ich habe ein Lesegerät, das ich daranhalte. Es zeigt mir auch meine Werte an. Wenn mein Blutzucker zu hoch oder zu nieder ist, gibt das Gerät Alarm. Ungefähr eine Stunde nach meinen Mahlzeiten muss ich mich dann nochmal messen. Und wenn der Blutzucker zu hoch ist, muss ich Insulin zur Korrektur spritzen. Das ist ganz wichtig, da ich immer schauen sollte, dass meine Werte den Bereich von 180 nicht übersteigen.

Wenn der Blutzucker nicht stimmt, können auch meine inneren Organe geschädigt werden. Man kann auch erblinden oder ein diabetisches Bein bekommen. Was auch viele Diabetiker haben, ist das sogenannte Hashimoto- Syndrom, bei dem die Schilddrüse nicht mehr richtig arbeitet und nicht genug Schilddrüsenhormone produziert. Meine Schilddrüse arbeitet auch nicht mehr richtig. Ich muss daher alle drei Monate zur Kontrolle in die Endokrinologie. Dort werden meine Werte begutachtet und Blut abgenommen. Ich werde gewogen und gemessen.

Am Anfang war es für mich sehr schwierig, aber mittlerweile lebe ich ganz gut damit. In der heutigen Zeit gibt es auch Insulinpumpen oder eben die oben genannten Sensoren. Die Krankheit Diabetes lässt sich dadurch leichter handhaben als zu früheren Zeiten. Mittlerweile darf man alles essen, man sollte aber trotzdem auf eine gesunde Ernährung und auf Sport und Bewegung achten, da Menschen mit Diabetes auch schneller zu Schlaganfall neigen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. April 2021: PDF-Version herunterladen

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