Account/Login

Zischup-Kommentar

Pech und Pannen

Der Ausbau der S-Bahn im Breisgau ist schon lange geplant. Der Start war jedoch mehr als holprig. Ein Meinungsbeitrag von Marco Schneider aus der Klasse 8a des Freiburger Theodor-Heuss-Gymnasiums.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
So sieht die Breisgau-S-Bahn aus.   | Foto: Marco Schneider
So sieht die Breisgau-S-Bahn aus. Foto: Marco Schneider
Eigentlich sollte es der große Wurf werden. Die Linie S1 der Breisgau-S-Bahn sollte als attraktives Fahrplanangebot ohne Umsteigen vom Kaiserstuhl bis in den Hochschwarzwald fahren. Aus vielen Gründen wurde es im Dezember 2019 leider ein Fehlstart, aber nicht allein wegen der verspäteten Lieferung der Triebfahrzeuge durch den französischen Hersteller Alstom.

Der Fehlstart kam nicht von ungefähr, er war auch zum Teil voraussehbar. Und am Ende war es keine Überraschung, dass es nicht wie geplant losgehen konnte. Der ursprünglich geplante Takt von 20 Minuten auf einer an vielen Stellen eingleisigen Strecke mit wenigen Kreuzungsmöglichkeiten, ist nur schwer zu realisieren. Das Zusammenkoppeln der Züge nahm so viel Zeit in Anspruch, dass es zu massiven Verspätungen kam. Dazu gab es noch technische Probleme, unter anderem mit den neuen Triebfahrzeugen, Signal- und Bahnübergangsstörungen. Außerdem sorgte die Natur für zusätzliches Chaos. Zwei Stürme verursachten vor allem im Höllental umgestürzte Bäume und beschädigte Oberleitungen.

Wegen der dadurch blockierten Strecke steckten 8 S-Bahnen in Neustadt fest, sodass es auf der restlichen Strecke Fahrzeugengpässe gab. Die kalte Jahreszeit sorgte dazu noch für viele kranke Lokführer, sodass einzelne Verbindungen ganz oder teilweise ausfielen. Viele Lokführer sind auch unzufrieden und klagen über mangelhafte Arbeitsbedingungen, stressigere und längere Schichten und vor allem über ausgedehnte Bereitschaftszeiten. Bei der DB-Regio Südbaden hat es auch schon Kündigungen gegeben. Mittlerweile ist es so, dass Mitarbeiter an freien Tagen und sogar Ausbilder am Wochenende Fahrschichten übernehmen müssen.

Das alles bekommt der Breisgau-S-Bahn nicht gut und stellt die Geduld der Fahrgäste auf eine harte Probe. Viele enttäusche Pendler fahren mittlerweile wieder mit dem Auto. Das zeigt sich an leeren Pendlerparkplätzen und Fahrradboxen etaw in Eichstetten. Einige Mängel konnte die Bahn im Februar 2020 mit einem Übergangskonzept beheben. Das war unter anderem ein 30-Minuten-Takt. Trotzdem gibt es noch viele ungelöste Probleme. Zur Zeit soll die Breisgau-S-Bahn die unpünktlichste Bahn im Land sein. Es stellt sich die Frage nach der Verantwortung. Neben dem Hersteller steht auch der Landesverkehrsminister Winfried Herrmann in der Kritik. Es wurde auch der Ruf nach seinem Rücktritt laut.

Es ist noch immer viel zu tun. Aber es steht zu hoffen, dass der Fahrbetrieb bald zufriedenstellend läuft. Für die nahe Zukunft würde man sich wünschen, dass in der Zeitung steht: "Betrieb bei der Breisgau-S-Bahn läuft pünktlich und zuverlässig – Mobilitätswende ist näher gerückt".

Ressort: Schülertexte

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel