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Park zu verschenken

Der Lahrer Bürger Christian Wilhelm Jamm hinterließ seiner Heimatstadt seine Villa mit Garten.  

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Das Tor des Lahrer Stadtparks  | Foto: privat
Das Tor des Lahrer Stadtparks Foto: privat

Der Lahrer Stadtpark gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Lahr. Er zählt jedes Jahr viele Besucher aus Lahr und Umgebung, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus ist der Park bekannt. Neben einer großzügigen Parkanlage mit Villa im französischen Stil und altem Baumbestand, einer Orangerie, einem vielfältigen Rosengarten und einer Hortensienanlage gibt es dort auch Tiergehege mit Erdmännchen, Ziegen, Meerschweinchen, Rehen, Lamas, schwarzen Schwänen, Pfauen und vielen anderen Vögeln und einen Abenteuerspielplatz für Kinder.

Der Stadtpark dient auch als Veranstaltungsort für verschiedene Events der Stadt, zum Beispiel das Tulpenfest, den Rosenabend, das Event "Kunst und Genuss im Stadtpark", die Kinder-Kunst-Spiele und das Lichterfest, um nur einige zu nennen. Laut der Homepage des Lahrer Stadtparks (http://www.stadtparklahr.de vermachte der gebürtige Lahrer Christian Wilhelm Jamm (geboren 1809, gestorben 1875), als er verstarb, der Stadt Lahr unter anderem seine Villa, die bis zu seinem Tod sein Wohnhaus war, und die dazugehörige Parkanlage – den heutigen Stadtpark. Obwohl Jamm aus eher bescheidenen Verhältnissen stammte, gelang es ihm, ein wohlhabender Geschäftsmann zu werden. Als Sohn eines Schlossermeisters absolvierte er eine Kaufmannslehre. Als er 25 Jahre alt war, ging er auf Wanderschaft und arbeitete für ein französisches Seidenhandelsunternehmen in Südafrika und Mittelamerika. Schon kurze Zeit später gründete er in Havanna sein eigenes Unternehmen als Importeur und Großhändler von Luxusgütern. Es gab zwar Gerüchte, dass Jamm wie manch anderer durch Sklavenhandel auf Kuba reich wurde, diese ließen sich jedoch nicht bestätigen.

Im Alter von 49 Jahren gab der Lahrer seine Geschäfte in Kuba auf und kehrte nach Lahr zurück. Er ließ sich auf einem in Lahr/Dinglingen erworbenen großen Grundstück eine prächtige Villa erbauen. Für die Anlage des Parks beauftragte er eigens einen französischen Gartenbauingenieur. Der Park war von hohen Mauern umgeben. Jamm lebte dort bis zu seinem Tod 1875 sehr zurückgezogen. Jamms Vermächtnis war für die Stadt Lahr eine Überraschung, an die jedoch gemäß dem "Lahr Lexikon" der Badischen Zeitung auch Auflagen geknüpft wurden. So war es Jamms Wunsch, dass sein bisheriger Privatpark als Stadtpark der Öffentlichkeit dienen sollte. Seine Villa durfte nicht verkauft werden. Laut der Homepage "Der Ortenauer" sollte der Park bei Eintritt der Dunkelheit geschlossen werden, was bis heute – mit Ausnahme von Events – der Fall ist. Um die Gartenanlage weiter zu pflegen, hinterließ Jamm der Stadt 100 000 Reichsmark. Außerdem sollte der Park erweitert werden.

Wie der Homepage des Lahrer Stadtparks zu entnehmen ist, kümmerte sich die Stadt Lahr im Laufe der Jahrzehnte um das anvertraute Erbe. So wurde der Park stetig erweitert, sowohl flächenmäßig als auch inhaltlich. So wurden Tiere im Park angesiedelt, es kamen Wasserspiele hinzu, ein Seerosenteich, ein zentral gelegener Rosengarten und eine imposante Hortensienanlage wurden angelegt. Auch ein großer Musikpavillon und eine Grotte aus großen Felsbrocken wurden erbaut. Wie die Badische Zeitung im Jahr 2019 berichtete, initiierte der Freundeskreis des Lahrer Stadtparks in der Villa Jamm eigens eine Ausstellung, die über das Leben des Stifters und die Geschichte des Parks informierte. So konnten sich die Besucher ein genaues Bild über die nicht alltägliche Historie des Stadtparks machen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. April 2021: PDF-Version herunterladen

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