Zischup-Kommentar
Nudeln mit Klopapier
So schnell wird das Coronavirus nicht verschwinden. Auf den richtigen Umgang damit komme es jetzt an, so die Meinung von Carla Kreß aus der Klasse 8a des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Freiburg
Carla Kreß, Klasse 8a, Theodor-Heuss-Gymnasium (Freiburg
Do, 4. Jun 2020, 17:03 Uhr
Schülertexte
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Da die Nachrichten so mit dem Coronavirus beschäftigt sind, werden viele andere wichtige Dinge außer Acht gelassen. Oder haben Sie in letzter Zeit einen Artikel über den Klimawandel gelesen? Nein? Das ist kein Wunder, jetzt, wo alle Leute nur das Neueste über das schreckliche Virus wissen wollen, steht der Klimawandel nicht mehr zur Debatte. Generell sollte vielleicht statt über das Coronavirus lieber über die Massenhysterie der Menschen geredet werden. Grund zur Sorge? Aber man kann den Leuten auch nichts vorwerfen, schließlich sind auch die ganzen Social Media voll mit Posts über das Virus, egal ob Satire oder ernst. Manches kann man da schon in den falschen Hals bekommen und sich daraufhin einen Mundschutz kaufen – wenn man denn überhaupt noch einen bekommt.
Wenn dann auch noch das parfümierte, extra weiche Lieblingsklopapier aus ist, dann ist die Panik am Höhepunkt angelangt. Doch seien wir mal ehrlich, die Katastrophe tritt erst ein, wenn das Virus wieder vorbei ist und alle auf ihren Konserven, die sie normalerweise höchsten für den Campingurlaub kaufen würden, sitzen bleiben. Aber kommen wir zurück zum Klimawandel. Haben sie schon ein aktuelles Bild einer großen Stadt in China gesehen? Alles wie leergefegt. Und der gesamte Smog ist verschwunden, die Atemschutzmasken werden jetzt aber aus anderen Gründen benötigt, vielleicht hat das Coronavirus doch auch seine guten Seiten. Möglicherweise ist das Virus auch einfach ein sinnvoller Reflex der Natur, um uns mal wieder zu zeigen, dass wir nicht über allem stehen.
Wie sehen das die Menschen in Freiburg? Um das zu klären habe ich ein paar Passanten befragt, wie sie die Lage denn einschätzen: Ein Passant meinte, er fände die Panik sehr übertrieben und hätte auch noch keine Auswirkungen mitbekommen, die ihn betreffen, ein anderer meinte zwar, man solle vorsichtig sein, hatte aber auch noch keine Vorkehrungen getroffen. Einer meinte, dass er glaubt, dass es nicht total schlimm ist, aber er schon ein bisschen erschrocken sei, weil mehrere Veranstaltungen, zu denen er gehen wollte, abgesagt worden seien. Der letzte fand, dass man vorsichtig sein sollte, aber man die ganze Sache auch nicht zu ernst nehmen sollte.
Würden alle Leute so denken wie diese, dann könnten wir statt Vollkornnudeln auch noch normale Nudeln kaufen. Was macht man denn mit so vielen Nudeln und Klopapier? Doch weil dies ja auch nur Meinungen von ein paar Leuten sind, wurde noch eine Apothekerin gefragt, die die Lage eventuell besser einschätzen kann: Sie selber ist zwar noch ziemlich entspannt, aber findet, dass man auf jeden Fall aufpassen muss. Sie erläutert, dass es in der Apotheke weder Desinfektionsmittel noch Mundschutze mehr zu kaufen gibt und sich das auch so schnell nicht ändern würde, da es einen Lieferengpass gibt. Auch sie meinte aber, dass kein Grund zur Panik herrscht.
Also meinte jeder zum Zeitpunkt der Befragung, er sei eigentlich noch relativ entspannt. Aber was wäre, wenn man dasselbe jetzt nochmal machen würde? Würden sie immer noch so entspannt sein, jetzt wo alle Schulen geschlossen sind und wirklich jede Veranstaltung abgesagt wurde? Für die meisten Menschen hat sich doch nicht viel geändert, die Lage in Deutschland hat sich nicht verschlimmert. Es wurden einfach ein paar Entscheidungen getroffen, die nur dafür sorgen sollen, dass die Auswirkungen des Virus nicht so schnell kommen, denn das sie kommen werden, ist sowieso klar. Es kann nicht verhindert werden, dass sie kommen. Aber dafür, dass sie nicht so schnell kommen, kann man sorgen. Jetzt bleibt nur noch eines zu sagen: Hände waschen nicht vergessen und zwei Meter Abstand halten!
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.