Na sowas: Ein Freiburger taufte Amerika
Über Martin Waldseemüller und eine schmucklose Tafel.
Julius Schach, Klasse 9b, Deutsch-Französisches Gymnasium (Freiburg)
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Martin Waldseemüller, um 1472 in Wolfenweiler geboren, war der Mensch, der Amerika "getauft" hat. Im Jahr 1507 zeichnete er eine Weltkarte, auf die er das Wort "America" schrieb. Mit dieser Bezeichnung versah er die damals noch mehr vermutete als bekannte Landmasse Amerikas. Er nannte die Neue Welt nach Amerigo Vespucci. Vespucci war ein italienischer Seefahrer, der große Teile Südamerikas erforschte. Auf Basis der Aufzeichnungen Vespuccis zeichnete der Freiburger Kosmograph den neuen Kontinent. Zu Ehren des Forschers benannte er das neu Entdeckte "America". Er "verweiblichte" den Vornamen, da die anderen bekannten Kontinente ebenfalls weiblichen Namen hatten. Die Karte wurde etwa 1000 Mal gedruckt und an unterschiedliche Adelige und angesehene Leute versendet. Sie wurde schon bald von allen Wissenschaftlern angenommen und als Vorlage für viele Seefahrten genutzt.
In den Jahren zwischen 1508 und 1516 verbesserte Martin Waldseemüller sein Werk weiter. Heute existiert nur noch ein einziges Exemplar seiner ursprünglichen Weltkarte. Dieses kostbare Stück wurde 2007, an seinem 500. Geburtstag, für zehn Millionen US-Dollar an die US Library of Congress verkauft. Seit 2005 ist die Karte Unesco-Weltdokumenterbe.
Auch wenn Waldseemüller nur kurz in meiner Heimatstadt gelebt hat, bin ich der Meinung, dass er einer der bedeutendsten Freiburger ist. Sein Andenken sollte etwas prachtvoller dargestellt werden, als nur anhand einer Glastafel an einer Seitentreppe, auf die niemand bewusst hingeführt wird. Auch ich bemerkte sie ja nur zufällig!
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