Alltagsrassismus

MEINE MEINUNG: Subtil und schmerzhaft

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Täglich machen Menschen in Deutschland rassistische Erfahrungen. Sie werden aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer vermeintlichen Religion oder anderer Zuschreibungen von den Angehörigen der weißen Mehrheitsgesellschaft diskriminiert und ausgegrenzt. Rassismus zeigt sich in verschiedenen Ausprägungen und in allen Lebensbereichen: in der Politik, bei der Job- und Wohnungssuche, beim Arzt, in der Disco, in Schule und Universität, auf dem Fußballplatz und im alltäglichen Gespräch. Dabei treten rassistische Klischees und Vorurteile zutage, die über Generationen weitergegeben und verfestigt wurden. Sie drücken sich in unserem Handeln aus, manchmal offen, häufig unbeabsichtigt.
Doch Betroffene berichten oft davon, dass subtiler und gedankenloser Alltagsrassismus für sie nicht weniger verletzend und ausgrenzend ist als ein offener rassistischer Angriff. Zudem führt Alltagsrassismus dazu, dass er sich zum einen in Behörden und staatlichen Einrichtungen etablieren kann. Zum anderen fühlen sich offen rassistisch denkende und handelnde Menschen dadurch bestärkt.

Der Anstieg rassistischer Gewalt in Deutschland seit 2015 hat auch damit zu tun, dass die Täterinnen und Täter das veränderte gesellschaftliche Klima als Ermutigung empfinden, wie ich gelesen habe. Rassismus ist somit ein politisches, aber zugleich auch ein gesellschaftliches Problem.
Jede rassistische Handlung ist eine Verletzung von Menschenrechten. Sie verneint die Gleichheit aller Menschen und ist daher auch ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft. Wenn wir in einer offenen und vielfältigen Gesellschaft leben wollen, dann kommen wir nicht umhin, uns mit Alltagsrassismus zu beschäftigen.
Wer rassistisch denkt, beachtet nicht die Persönlichkeit des einzelnen Menschen. Man denkt: Er oder sie hat eine dunkle Haut, eine bestimmte Sprache oder eine bestimmte Herkunft. Dann ist er oder sie auch weniger wert oder in der Reihenfolge weiter hinten. Rassismus ist die "Idee", dass es bei Menschen unterschiedliche "Rassen" gibt. Rassismus diskriminiert Menschen. Wollen wir Rassismus beenden, müssen wir uns auch damit viel mehr beschäftigen.
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