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Webdesigner im Interview

"Mein Traum ist es, für einen großen Kinofilm die Intro-Animation zu erstellen"

Michael Jakob, 28, hat sich nach seinem Studium als Screen- & Webdesigner bei einem Medienunternehmen in Berlin beworben. Er arbeitet in dem auf Visual Effects und Werbung spezialisierten Unternehmen seit zwei Jahren als Motion-Graphics-Artist. Welche Aufgaben er als Bewegtbild-Künstler hat und wie eine Animation erstellt wird, erklärte er Zischup-Reporterin Miriam Jäkel.  

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Zischup: Welche Aufgaben hast du?
Jakob: Ich habe sehr vielfältige Aufgaben wie Animationen für Werbefilme zu erstellen, Kundenideen konzeptionell weiterzuentwickeln oder vorhandenes Bildmaterial weiter zu bearbeiten. Bei dem Dreh einer Autowerbung wurde zum Beispiel in einer Einstellung vergessen, die Rückleuchte anzuschalten. Diese habe ich dann nachträglich digital am Computer "angeknipst". Die Herausforderung hierbei ist es, die vorhandene Bewegung des Autos und des Scheinwerfers genau nachzuvollziehen.

Zischup: Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?
Jakob: Die Möglichkeit statischen Bildern "Leben einzuhauchen". Ich kann entscheiden, was auf dem Bildschirm passiert und das in allen vier Dimensionen. Des Weiteren bekommt man von Seiten der Kunden Grundideen, hat aber häufig trotzdem Spielraum, die kreative Ausgestaltung selbst zu lenken und eigene Ideen einzubringen. Der Kunde hat aber natürlich das letzte Wort.

Zischup: Wie macht man so eine Animation?
Jakob: Wir arbeiten mit verschiedenen Programmen. Im Motion-Graphics-Bereich verwenden wir hauptsächlich After Effects und Cinema 4D. Animiert wird über sogenannte Keyframes (zu deutsch: Schlüsselbilder). Soll sich zum Beispiel ein Text von links nach rechts über das Bild wegen, benötigt man zwei Keyframes: Eine Positionsangabe für den Anfangspunkt und eine für den Endpunkt. Die Dauer zwischen zwei Keyframes definiert die Geschwindigkeit der Animation.

Zischup: Wie lange dauert es, bis eine Animation fertig ist?
Jakob: Das kommt auf die Länge und die Optik der Animation an. Für die riesigen LED-Leinwände die man etwa bei Automessen sieht, arbeiten häufig sechs Leute im Team und das über zwei bis drei Monate. Von der Style-Findung – also wie die Animation aussehen soll – über die eigentliche Produktion, Korrekturschleifen, in denen Kundenfeedback eingearbeitet wird, bis hin zum fertigen Produkt.

Zischup: Wie bist du Motion-Graphics-Artist geworden?
Jakob: Ursprünglich habe ich eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker absolviert. Nach drei Jahren wollte ich aber etwas kreativeres machen. Also bin ich an die Hochschule für Grafik-Design gegangen. Mein Studium hat sieben Semester gedauert und mein Schwerpunkt lag im Screen-und Webdesign. Nach vier Semestern habe ich mich immer mehr für Bewegtbilder interessiert und schließlich darauf spezialisiert.

Zischup: Glaubst du, dass der Beruf eine Zukunft hat?
Jakob: Definitiv! Heutzutage sieht man im Fernsehen und Internet immer häufiger Animationen. Etwas Animiertes erregt viel mehr Aufmerksamkeit als ein statisches Bild. Falls eines Tages die Tageszeitung auf einem digitalen Papier, also einem flexiblen Bildschirm "gedruckt" werden sollte, würde dies völlige neue Werbemöglichkeiten eröffnen. Eine interessante Vorstellung, die aber sicher nicht allen Leuten gefallen würde: Wer will schon blinkende und animierte Werbeanzeigen in seiner Frühstückszeitung?

Zischup: Für welches Projekt würdest du gerne einmal arbeiten?
Jakob: Mein Traum ist es, für einen großen Kinofilm das sogenannte "Title-Design" – also die Intro-Animation zu erstellen.

Arbeiten von Michael Jakob findet man in seinem Portfolio.

Ressort: Schülertexte

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