"Mehr Fußball als früher"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Ex-Fußballprofi Julian Schuster, der beim SC Freiburg als Trainer arbeitet.
Julius Dreher und Noah Gremmelspacher, Klasse 8a, Kolleg St. Sebastian (Stegen)
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Die beiden Zischup-Reporter Julius Dreher und Noah Gremmelspacher aus der Klasse 8a des Kolleg St. Sebastian in Stegen haben den Fußballer Julian Schuster vom SC Freiburg über das Leben nach der Profikarriere befragt.
Schuster: Mein Beruf nennt sich Verbindungstrainer, ich durfte die Stelle im Verein neu gestalten. Meine Aufgabe ist es, eine Verbindung zwischen der Fußballschule und den Profis herzustellen. Außerdem bin ich für die größten Talente da und helfe ihnen auf ihrem Weg.
Zischup: Was hat sich an Ihrem Tagesablauf geändert?
Schuster: Der größte Unterschied ist, dass ich jetzt nicht "nur" zum Training gehe, sondern auch die Trainingseinheiten selber mitgestalte. Und dass man als Trainer tatsächlich mehr Zeit mit Fußball verbringt als als Spieler.
Zischup: Wie war der Abschied vom Profifußball?
Schuster: Es war natürlich sehr emotional, weil der Fußball viele Jahre lang meinen Alltag bestimmt hat. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit, in der ich mein Hobby zum Beruf machen konnte.
Zischup: Wie war der Übergang vom Profifußballer zum Trainer?
Schuster: Wie gesagt bin ich jetzt als Trainer viel mehr mit Fußball beschäftigt als die Spieler selbst. Sonst hat sich nicht sehr viel geändert und es kommt mir als Familienvater sehr gelegen, dass ich keine Mannschaft betreue, sondern nur einzelne Spieler. Dadurch bin ich flexibler.
Zischup: Haben Ihre Kinder ihnen bei diesem Übergang geholfen?
Schuster: Ja, auf jeden Fall. Jetzt ist es für mich auch einfacher, mich in die Jugendlichen, die ich betreue, hineinzuversetzen, weil man mit Kindern einen gewissen Erfahrungswert sammelt, den man auch in der Begleitung und Betreuung von Spielern gebrauchen kann.
Zischup: Also denken sie, dieser Wechsel wäre ohne Kinder schwieriger geworden?
Schuster: Nein, so kann man das nicht sagen, dass es mit Kindern oder ohne Kindern schwieriger oder einfacher wäre. Man hat einfach viele zwischenmenschliche Erfahrungen, die generell jedem helfen, und mir natürlich besonders mit meiner Aufgabe als Verbindungstrainer.
Zischup: Haben Sie immer noch Kontakt zu ihren ehemaligen Teamkollegen?
Schuster: Ja zu manchen habe ich noch Kontakt. Zwar nicht zu jedem, aber mit ein paar Kollegen habe ich gute Freundschaften entwickelt, und da ist es immer wieder schön, sich auf Sportplätzen oder in Stadien zu sehen.
Zischup: Was sagen Sie zur erfolgreichen Saison des Sportclubs?
Schuster: Es freut mich natürlich sehr, dass wir so eine positive Saison haben. Wir haben es geschafft, über viele Jahre Spieler im Verein zu behalten, und haben dieses Jahr eine gute Mischung aus bundesligaerfahrenen Spielern und jungen, hungrigen Spielern hergestellt. Auch weil wir so einen guten, breit besetzen Kader haben, ist es, glaube ich, kein Zufall, dass wir so gut dastehen.
Zischup: Freuen Sie sich für die vielen jungen Spieler?
Schuster: Vor allem freut es mich für die Spieler, die schon länger im Verein sind und dann auf einmal in der ersten Mannschaft im Stadion spielen dürfen. Das ist für jeden, der in der Fußballschule arbeitet, ein sehr schöner Moment, wofür sich die ganze Jugendarbeit lohnt.
Zischup: Woran könnte es liegen, dass der SC immer wieder mit hervorragender Jugendarbeit glänzt?
Schuster: Ich glaube, der größte Vorteil ist, dass wir beim SC viele Leute haben, die schon sehr lange im Verein arbeiten und man sich deshalb sehr gut kennt und sich vertraut. Das ist auch wichtig, wenn man Entscheidungen treffen muss. Die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen und den Umgang mit den Spielern pflegen, hilft bei der ganzen Einstellung des Vereins – das ist auch einer unserer größten Trümpfe.
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