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"Manche brachten mir Geschenke"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Winfriede Schlarbaum, die auch noch mit 82 Jahren an der Abendkasse der Alemannischen Bühne saß.  

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Winfriede Schlarbaum mit Laptop und Wasserflasche   | Foto: Vincent Schlarbaum
Winfriede Schlarbaum mit Laptop und Wasserflasche Foto: Vincent Schlarbaum

Winfriede Schlarbaum arbeitete 26 Jahre lang an der Kasse der Alemannischen Bühne in Freiburg. Das ist ein Mundarttheater in der Gerberau. Vincent Schlarbaum, Schüler der Klasse 8b des Goethe Gymnasiums und Enkel der 82-Jährigen hat sie zu ihrem Job befragt.

Zischup: Wie bist du darauf gekommen bei der Alemannischen Bühne zu arbeiten?
Schlarbaum: Damals war mein Mann Schauspieler bei der Alemannischen Bühne und hat jedes Wochenende Vorstellungen gehabt. So war ich jedes Wochenende allein zu Hause, deshalb habe ich dann die ehemalige Geschäftsführerin Johanna Eschenauer gefragt, ob sie denn an der Alemannischen Bühne eine Beschäftigung für mich hätte. Und da sagte sie, dass ich an der Kasse arbeiten könne, und so bin ich dazu gekommen.

Zischup: Was waren deine Aufgaben bei der Alemannischen Bühne?
Schlarbaum: Ich machte den Vorverkauf und die Abrechnungen von zu Hause aus am Computer und am Telefon, beriet die Gäste, damit sie einen guten Sitzplatz bekamen. Und außerdem war ich fast jedes Wochenende an der Abendkasse und verkaufte dort ebenfalls Tickets und beriet die Gäste.


Zischup:
Wie viel Arbeitszeit hast du bei der Alemannischen Bühne verbracht?
Schlarbaum: An der Kasse war ich jeden Freitag, Samstag und manchmal sonntags, für jeweils zwei Stunden. Wenn die Vorstellung begonnen hatte, bin ich nach Hause gegangen. Ich konnte mir ja nicht jedes Mal die Vorstellung ansehen. Zu Hause habe ich die Abrechnung gemacht und die Einnahmen zur Bank gebracht.

Zischup: Gab es manchmal Momente, in denen du keine Lust mehr hattest, für die Alemannische Bühne zu arbeiten?
Schlarbaum: Eigentlich gab es keine Momente, in denen ich keine Lust mehr hatte, denn ich habe sehr gerne bei der Alemannischen Bühne gearbeitet.

Zischup: Wie ist es denn für dich, dass du jetzt aufgehört hast dort zu arbeiten?
Schlarbaum: Es waren immerhin 26 Jahre, die ich dort gearbeitet habe. Und da ich ja auch nicht jünger werde und ich dieses Jahr meinen 83. Geburtstag feiere, wird es, so denke ich, mal Zeit, dass ich mich zur Ruhe setze.

Zischup: Hat sich die Alemannische Bühne über die Jahre verändert?
Schlarbaum: Es ist sicherlich anders geworden, da auch jüngere Leute zur Alemannischen Bühne dazukamen, welche andere Interessen haben, als die Leute damals. Früher war es einfach familiärer.

Zischup: Was sind denn positive Aspekte an der Alemannischen Bühne?
Schlarbaum: Es machte sehr viel Spaß dort zu arbeiten, da man immer wieder neue Leute kennenlernt, aber auch immer wieder Leute trifft, die man schon seit Jahren kennt.

Zischup: Wie bist du mit den Gästen zurecht gekommen?
Schlarbaum: Mit manchen Gästen kam ich nicht so gut zurecht, zum Beispiel erst letztens gab es einen Gast, der seine Karten online ausgedruckt hat und meinte, dass die Plätze nummeriert seien, was nicht der Fall ist. Aber es gibt auch Gäste, mit denen ich mich sehr gut verstehe und die ich schon sehr lange kenne. Manchmal brachten diese Gäste mir sogar Geschenke mit, um sich dafür zu bedanken, dass ich das schon so lange mache. Mit solchen Gästen machte es Spaß.

Winfriede Schlarbaum (82) ist Freiburgerin und saß 26 Jahre lang an der Kasse der Alemannischen Bühne.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. April 2018: PDF-Version herunterladen

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