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"Man sitzt nicht nur am Computer"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Negar Vaezipour und Eric Haffner, die am Ortenau-Klinikum in Lahr als Anästhesisten arbeiten.  

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Das Narkosegerät übernimmt bei vielen Operationen für den Patienten das Atmen. Foto: L. Löffner/privat (2)

Luca Löffner von der Klasse SG8b der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schulen Emmendingen hat das Ortenau-Klinikum in Lahr besucht, um den Beruf des Narkosearztes kennenzulernen. Dort durfte er sich auf der Intensivstation und im OP umsehen sowie mit den beiden Ärzten Negar Vaezipour und Eric Haffner sprechen.

Zischup: Frau Vaezipour, Herr Haffner, warum sind Sie beide Anästhesisten geworden?
Haffner: Der Job ist sehr verantwortungsvoll. Die Patienten begeben sich in meine Hände, das heißt, sie müssen mir vertrauen. Außerdem ist der Beruf vielfältig. Er besteht aus den vier Säulen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. In meinem Beruf muss man manchmal schnelle Entscheidungen treffen, die große Wirkung zeigen und lebensrettend sein können.
Vaezipour: Während des Studiums hatte ich eine Famulatur in der Anästhesie absolviert. Nach dem Studium wusste ich aber erst mal nicht wohin. Als mich mein Mann fragte, welcher Bereich mir am meisten Spaß gemacht hat, wusste ich gleich – die Anästhesie.
Zischup: Wie lange hat es gedauert, den Beruf zu erlernen?
Haffner: Der Facharzt dauert fünf Jahre nach einem Studium von sechs Jahren. Intensivmedizin dauert nochmal zwei Jahre, also rund 13 Jahre.
Zischup: In welchen Momenten wissen Sie, dass es die richtige Entscheidung war, diesen Beruf zu erlernen?
Vaezipour: In den Vorgesprächen zur Narkose erfreue ich mich daran, den Menschen die Angst zu nehmen. Und die Arbeit im OP macht mir einfach Spaß. Man sitzt nicht den ganzen Tag am Computer, sondern arbeitet praktisch am Patienten.
Zischup: Wann ist die Arbeit besonders anstrengend?
Haffner: Anstrengend ist es, wenn man mit Kollegen diskutieren muss. Sicher auch, wenn man schon 18 Stunden durcharbeitet und dann noch nachts um vier Uhr Arbeit anfällt.
Vaezipour: Besonders anstrengend ist der Zeitdruck, weil in kurzer Zeit immer mehr erledigt werden muss.
Zischup: Was für verschiedene Aufgaben beinhaltet Ihre Arbeit?
Haffner: Aus den vier Bereichen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Wir verabreichen die Narkose, dass der Patient bei der Operation nichts mitbekommt. Auf der Intensivstation untersuchen und therapieren wir die Patienten. In Notfällen stabilisieren wir die Patienten. Und in der Schmerztherapie lindern wir Schmerzen.
Zischup: Mit wem arbeiten Sie?
Vaezipour: Meistens arbeite ich mit einer Anästhesiepflegekraft zusammen, medizinische Unterstützung bekomme ich vom Oberarzt oder unserem Chef.
Zischup: Was für Patienten betreuen Sie?
Haffner: Intensivpatienten und Notfallpatienten innerhalb und außerhalb des Krankenhauses. Wie Menschen, die einen Unfall hatten und schnell operiert werden müssen. Und natürlich Menschen, die sich hier geplant zu einer Operation einfinden.
Vaezipour: Manchmal arbeite ich auch mit Kindern. Diese brauchen oft eine Operation im Hals-Nasen-Ohren Bereich. Das macht mir besonders viel Spaß.
Zischup: Wie viel arbeiten Sie?
Vaezipour: Ich habe eine 80-Prozent-Stelle. Ich habe zu Hause zwei kleine Kinder und will auch Zeit mit ihnen verbringen.
Haffner: Die Kernarbeitszeit beträgt acht Stunden, und das an fünf Tagen die Woche. Durch meine Dienste, nachts zum Beispiel oder am Wochenende, verschiebt sich das alles ein bisschen. Ich schätze, dass meine durchschnittliche Wochenarbeitszeit zwischen 45 und 48 Stunden beträgt.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. April 2018: PDF-Version herunterladen

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