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"Komme, Mummeli, komme!"

Zwischen Rindern in herrlicher Landschaft: Zischup-Reporterin Eva-Maria Wisser berichtet über den Almabtrieb ins Glottertal .  

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Bestes Wetter und ein traumhafter Ausb...ieser Almabtrieb bleibt in Erinnerung.  | Foto: Eva-Maria Wisser
Bestes Wetter und ein traumhafter Ausblick – dieser Almabtrieb bleibt in Erinnerung. Foto: Eva-Maria Wisser
Es ist ein sonniger Samstagmorgen. Der Himmel ist beinahe wolkenlos und die bunten Blätter der Bäume kommen besonders gut zum Vorschein. Mit dem Auto fahren wir das Rohr, einen Ortsteil von St. Peter, auf einem Waldweg hinauf. Wir sind auf dem Weg zur Gummehütte. Als wir oben ankommen, sind wir ein wenig zu früh, weshalb wir den Ausblick auf den Feldberg, den Rosskopf und die anderen Berge genießen. Die kalte, klare Luft lässt uns sogar Gipfel der Alpen sehen. Nach einer halben Stunde ist der Rest ebenfalls angekommen und wir bekommen eine Stärkung in Form von Kaffee, Tee und Kuchen vor dem Almabtrieb ins Glottertal. Denn dafür sind wir heute hier.

Frisch gestärkt und aufgewärmt begeben wir uns zu den Rindern, welche, wenn sie ein Jahr alt sind, von Mai bis Oktober auf die Weiden des Gummebergs gestellt werden. Mit einem Stock in der Hand schlüpfe ich unter dem Zaun hindurch und treibe mit anderen Helfern die Rinder nach vorne zum Ausgang der Koppel. Manche Rinder laufen sofort los, sobald man in ihre Nähe kommt, andere sind etwas zutraulicher und müssen angestupst werden.

Am Ausgang drängen sich einige Rinder nach hinten, manche stehen ruhig, und wieder andere fressen oder trinken noch etwas. Die drei Bauern markieren die Leitrinder ihrer Herden mit einem Blumenkranz um den Hals. Nach einigen Minuten der Bedenkzeit der Rinder, welches vorausgehen soll, und durch das ständige "Komme, Mummeli, komme!" der beteiligten Personen, bewegt sich die Herde mit lautem Bimmeln der Glocken vorwärts.

Bergab geht es über zwei weitere Wiesen des Gummebergs, welche zum Glück gerade nicht von anderen Rindern beweidet werden. Das kurze Gras ist nass und man muss vorsichtig sein, damit man nicht ausrutscht. Die Wiesen sind breit, weshalb man gut aufpassen muss, da sonst die Rinder zur Seite hin ausbüxen. Hin und wieder wird die Herde schneller, was es schwerer macht, sie in Schach zu halten. Wir sind am Gummewald angekommen und begeben uns jetzt auf einen breiten Waldweg, den oberen Murweg.

Ab hier wird es einfacher. Die Herde läuft gemächlich die Serpentinen hinunter. Es wird wärmer, die Sonne blitzt ab und zu zwischen den bunten Blättern durch und blendet mich. Nachdem wir auch den unteren Murweg hinter uns gelassen haben, wird beim Steckli Eck die Herde zum ersten Mal getrennt und von den dazugehörigen Bauern und Helfern auf eine Wiese im Oberglottertal gebracht. Der Rest begibt sich weiter durch den Wald, bis wir bei Linders Berghisli ankommen. Dort wird die Herde zum zweiten Mal getrennt. Die übrigen vier Rinder werden auf den Dilgerbühl gebracht.

Es ist später Mittag, als wir noch einmal alle zusammenfinden und etwas auf der Terrasse des Dilgerhofes essen. Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne steht hoch. Man kann den Kaiserstuhl und dahinter die Vogesen sehen. Die warme Mahlzeit – Kürbissuppe, Kartoffeln, Gulasch und Rotkraut – lässt den Tag ausklingen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 17. Dezember 2021: PDF-Version herunterladen

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