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Keine Freunde, keine Sprache

Ein Jugendlicher aus einer Freiburger Schule berichtet von seiner Flucht aus Irak und seinem Neuanfang in Deutschland.  

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Kinder auf der Flucht aus dem Irak   | Foto: Chung
Kinder auf der Flucht aus dem Irak Foto: Chung
Nachdem ich und meine Familie im Irak ein Jahr lang den Krieg erlebt hatten und endlich fliehen konnten, lebten wir für eine Weile in einem Camp. Eine Organisation bot uns und anderen Geflüchteten an, nach Deutschland zu gehen – allerdings nur Frauen und Kindern. Sie versprachen, dass die Männer nach ungefähr zwei Jahren nachkommen könnten. Meine Eltern sagten dazu ja, da sie für mich und meine Geschwister eine gute Zukunft wollten.

Nach ungefähr zwei Monaten ging es schon los. Ich war zu dem Zeitpunkt acht Jahre alt und wollte meinen Vater auf keinen Fall verlassen. Aber ich hatte keine Wahl und nach zwei Tagen waren wir schon in Deutschland – in einem fremden Land mit fremden Leuten. Aber da das ab jetzt mein Leben war, musste ich mich daran gewöhnen. Als ich an meine neue Schule kam, war alles so anders. Ich konnte die Sprache nicht und das war das Schwierigste. Ich hatte zuerst niemanden dort, mit dem ich reden konnte, aber ich hatte wirklich tolle Lehrer und tolle Mitschüler, die mir geholfen haben. Sie haben mit mir langsam und deutlich geredet und so konnte ich bald verstehen, was sie sagten.

Über die Jahre wurde ich immer besser in der deutschen Sprache. Heute lebe ich schon fünf Jahre hier in Deutschland. Mein Vater ist noch immer im Irak. Wir haben schon so viel versucht, aber bisher ohne Erfolg. Ich muss zugeben, dass diese fünf Jahre eine sehr schwierige Zeit für mich waren. Ich musste so schnell so viel lernen und mit allem klarkommen, was auch immer es war: der Krieg, eine neue Schule, die Eingewöhnung in ein fremdes Land.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. April 2021: PDF-Version herunterladen

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