Zischup-Kommentar
Ist der Wald für alle da?
Maximilian Koch, Schüler der Klasse 9b des Erasmus-Gymnasiums in Denzlingen, beschreibt in seinem Kommentar das problematische Verhältnis zwischen Mountainbikern und Wanderern.
Maximilian Koch, Klasse 9b & Erasmus-Gymnasium Denzlingen
Mo, 17. Feb 2020, 13:48 Uhr
Schülertexte
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Nicht gerechtfertigt ist dagegen, dass in der Vergangenheit immer wieder Fallen auf sogar meist offiziellen Strecken aufgestellt wurden. Quer gelegte Baumstämme sind dabei noch nicht das Schlimmste. Dramatisch sind dagegen Drahtseile auf Kopfhöhe, die man erst sieht, wenn es zu spät ist. Vor allem die ältere Generation scheint schlecht mit dem neuen, sich immer weiter etablierenden Sport klar zu kommen, weshalb es selbst bei den legalen Strecken abseits der Waldwege oft zum einen oder anderen Kommentar kommt.
Trotz dieser Fälle ist die Mehrheit der Menschen aufgeschlossen. Vor allem Förster setzen sich sogar aktiv für den Bau neuer Strecken ein, um Konflikten mit geduldeten, aber illegalen Strecken aus dem Weg zu gehen, da diese auch rechtliche Probleme bezüglich Haftung und Versicherung mit sich bringen. Zu Beschwerden von Seiten des Naturschutzes kommt es ebenfalls ab und an. Allerdings muss man dazu sagen, dass sich der Wald über kurz oder lang alles wieder selbst zurückholt. So ist von den ehemals illegalen und nun gesperrten Strecken am Rebberg schon nach einem halben Jahr fast nichts mehr zu sehen.
Natürlich ist jeglicher Streckenbau ein starker Einschnitt in die Natur, was bei Wanderwegen aber ebenso der Fall ist. Dazu kommt, dass man auf den Trails um Freiburg herum auch immer wieder Tiere beobachten kann, was bedeutet, dass sich auch die Natur an die neuen Verhältnisse gewöhnt. Anderseits fördert dies vielleicht auch das Bewusstsein für die Natur bei den Menschen.
Doch wie kommt es überhaupt zum Bau illegaler Strecken? Leider gibt es selten einen Trail direkt vor der Haustür: Und um dieses Hobby wirklich ausüben zu können, sollte man es nicht jedes Mal mit längeren Autofahrten verbinden müssen. So nehmen eben viele Schaufel und Spaten selbst in die Hand und bauen im nächst gelegenen Stadt- oder Gemeindewald einen Trail. Anfangs besteht dieser meist nur aus schmalen Pfaden, die trotz der in Baden-Württemberg geltenden Zwei-Meter-Regel geduldet werden.
Doch mit zunehmendem fahrerischem Können reicht dies schnell nicht mehr aus. Es folgen Sprünge, ausgebaute Kurven und ähnliches. Hier können sich die Freiburger jedoch glücklich schätzen, da es dank eines sehr aktiven Mountainbike-Vereins inzwischen etliche offizielle Strecken rund um Freiburg gibt. Schön wäre es natürlich, wenn sich das Verhältnis zwischen Mountainbikern und Wanderern noch weiter verbessern würden, denn mit ein wenig gegenseitigem Verständnis und einem gewissen Maß an Rücksichtnahme können alle den Wald auf ihre jeweilig eigene Art genießen.
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