"Hunger und Armut bekämpfen"

Zwei engagierte, junge Frauen berichten, was sie antreibt, bei Brot für die Welt Jugend mitzuwirken. Ein Interview mit Sophie Rahner und Paula Lottmann. .  5 min

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Die Brot für die Welt Jugend bei einer Fridays-for-Future-Demo Foto: Paula Lottmann
BZ: Was ist die Organisation Brot für die Welt?
Paula: Brot für die Welt ist ein entwicklungspolitisches Hilfswerk und Teil der evangelischen Kirche in Deutschland. Es wurde vor über 60 Jahren in Deutschland gegründet und unterstützt entwicklungspolitische Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Dabei geht es in erster Linie darum, Hunger und Armut zu bekämpfen, indem Projekte vor Ort gefördert werden. Das können ganz verschiedene Projekte sein, zum Beispiel im sozialen Bereich, wie Gesundheit und Schulbildung, oder auch etwas in der nachhaltigen Agrarwirtschaft. Grundsätzlich ist die Organisation darauf ausgerichtet, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten, sozial wie auch im Umweltbereich. Darüber hinaus leistet Brot für die Welt auch Bildungsarbeit in Deutschland mit unterschiedlichen Projekten, hauptsächlich für junge Menschen, und engagiert sich politisch.

BZ: Und was ist Brot für die Welt Jugend?
Sophie: Brot für die Welt Jugend ist die Jugendorganisation von Brot für die Welt. Sie wurde 2017 von Jugendlichen gegründet und macht es sich zur Aufgabe, die Themen von Brot für die Welt unter junge Leute zu bringen und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen Aktionen umzusetzen. Wir stehen unter dem Schirm von Brot für die Welt, haben aber eine eigene Leitung und einen Jugendausschuss. Wir legen unsere Themen und Projekte selbst fest. Was Brot für die Welt Jugend noch auszeichnet, ist die Organisation in Ortsgruppen. Unsere Ortsgruppen sind über ganz Deutschland verteilt und setzen Projekte und Aktionen um. Wir sind auch untereinander vernetzt.

BZ: Welche Themen beschäftigen euch bei Brot für die Welt Jugend?
Paula: Es sind sehr unterschiedliche Themen, jede Ortsgruppe beschäftigt sich auch mit verschiedenen Schwerpunktthemen. Wir haben aber auch ein Jahresthema, das vom Jugendausschuss festgelegt wird. Das sind zum Beispiel Themen wie Demokratie, Kinderarbeit, Religionsfreiheit und Klimagerechtigkeit. Auch Frauenrechte und nachhaltige Ernährung waren schon mal Thema.

BZ: Welche Themen und Projekte beschäftigen euch in der Freiburger Ortsgruppe?
Sophie: Wir haben ein sehr breites Themenfeld. Dadurch, dass es bei Youthtopia auch Thema war, haben wir uns im vergangenen Jahr sehr viel mit dem Thema Kinderrechte und Kinderarbeit beschäftigt. Auch hatten wir in der Fastenzeit in den sozialen Medien eine Reihe, in der wir uns mit verschiedenen Themen beschäftigt haben. In wenigen Wochen haben wir versucht, auf eine große Bandbreite an Themen, wie Frauenrechte, Klimaschutz und Ernährung aufmerksam zu machen. Gerade sind wir in einer Transitionsphase, in der noch nicht genau feststeht, was wir als nächstes Thema machen werden.

BZ: Gerade hast du Youthtopia erwähnt. Was ist das genau?
Sophie: Youthtopia ist ein bundesweites, jährliches Treffen, zu dem alle eingeladen sind, die sich für Brot für die Welt Jugend interessieren oder auch schon aktiv sind. Die Altersgrenze liegt bei 14 bis 27 Jahren, allerdings gibt es auch immer wieder Ausnahmen. Es findet jedes Jahr in einer anderen Stadt statt, meistens über ein Wochenende. Es gibt immer einen Themenschwerpunkt, zu dem es dann verschiedene Projekte, Workshops und Aktionen gibt. Höhepunkt ist eine große Straßenaktion mit dem Ziel, viele Menschen zu erreichen. Außerdem dient das Treffen dem Austausch und der Vernetzung zwischen den einzelnen Ortsgruppen.

Es ist immer eine schöne Zeit, um andere kennenzulernen, die sich auch mit diesen Themen beschäftigen wollen. Auch werden neue Ortsgruppen gegründet, wenn sich Menschen zusammentun. So wurde auch die Freiburger Ortsgruppe gegründet.

BZ: Wie seid ihr zu Brot für die Welt Jugend gekommen?
Paula: Als ich in Hannover studiert habe, hat eine WG-Mitbewohnerin eine Einladung zu Youthtopia erhalten und wir sind als WG hingefahren. Meine Mitbewohner*innen haben sich auch direkt in den Jugendausschuss wählen lassen.
Sophie: Bei mir war es auch über lustige Umwege. Als ich in Taizé war, habe ich einen Mitgründer von Brot für die Welt Jugend kennengelernt. Er hat mich zuerst auf den evangelischen Kirchentag eingeladen, auf dem Brot für die Welt Jugend einen Stand hatte. Dort habe ich sehr viel Zeit bei dem Stand von Brot für die Welt Jugend verbracht. Weil das so eine großartige Erfahrung war, habe ich mich dann auch zu Youthtopia angemeldet. Danach wurde ich mit Paula vernetzt und wir haben im Herbst 2023 zusammen die Ortsgruppe in Freiburg gegründet.

BZ: Was sind für euch die Hauptgründe, weshalb ihr euch so engagiert?
Paula: Für mich war wichtig, dass ich mit anderen Leuten in meinem Alter in Kontakt gekommen bin, die ähnliche politische Ansichten und Werte hatten. Klar haben wir nicht immer dieselbe Meinung, aber ähnliche Weltansichten. Großartig ist auch, dass ich mit Menschen in Kontakt kam, die Lust haben, etwas zu bewegen. Ich kam leicht in die Organisation herein und konnte von Anfang an viel bewirken. Bis heute macht es mich sehr glücklich, dass es diese deutschlandweite, vernetzte Organisation gibt. Auch genieße ich es, dass ich unkompliziert und schnell aktiv werden kann.

BZ: Wie können Brot für die Welt Jugend und Brot für die Welt unterstützt werden?
Sophie: Wer Zeit und Lust hat, sich zu engagieren, kann direkt in eine Ortsgruppe kommen. Gerne kann man mal dazukommen und sich alles anschauen oder auch schon mitmachen. Wer niederschwellig mitmachen will, kann uns auch einfach bei bestimmten Aktionen, wie bei einem Stand beim jährlichen Kinderrechtslauf in Freiburg unterstützen.

Die Ortsgruppe von Brot für die Welt Jugend trifft sich jeden zweiten Montag, 18.30 Uhr, in den Räumen der Friedenskirche. Interessierte sind herzlich eingeladen. Das nächste Treffen ist am 14. April.
Schlagworte: du Youthtopia, Sophie: Youthtopia, Paula Lottmann
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