Immer mehr Studierende müssen nebenher jobben

Für viele ist das Unileben alles andere als unbeschwert.  

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Zum Büffeln geht es in die Bibliothek   | Foto: .shock (stock.adobe.com)
Zum Büffeln geht es in die Bibliothek Foto: .shock (stock.adobe.com)
"Und plötzlich ist man auf sich allein gestellt", so die Aussage einer Studentin. Neue Stadt, neue Leute, knappes Geld und ein Berg an Klausuren, das Leben als Student. In Deutschland waren, so die Angaben des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2018/2019 rund 2,87 Millionen Studierende immatrikuliert. Der finanzielle Druck auf einen Großteil der Studierenden nimmt zu. Das zur Verfügung stehende Geld ist bei vielen Studierenden knapp. In den meisten Fällen kommen die Eltern für einen Großteil der Kosten auf. Manche können unter bestimmten Voraussetzungen auch BAföG beantragen, eine Art Kredit. Eine Vielzahl aber arbeitet in den Semesterferien, um die Kosten wie beispielsweise Wohnung, Lebensmittel, Kleidung, Freizeitgestaltung und Lehrmaterial decken zu können – oder bei größerer Entfernung vom Elternhaus und den alten Schulfreunden auch Zugfahrten bezahlen zu können.

Die 21-jährige Studentin Pia Schwendemann studiert im vierten Semester Bauingenieurwesen an der Hochschule in Karlsruhe. Sie empfindet ihre bisherige Zeit als sehr positiv. Ihre Eltern bezahlen das Zimmer in einer Karlsruher Wohngemeinschaft. In den Semesterferien arbeitet sie, um Lebensmittel, Kleidung und all die anderen Ausgaben, die noch dazukommen, finanzieren zu können. Auch der Studiengang ist durch einen festen Stundenplan und kleine Gruppen mit der Schule vergleichbar.

Dies ist jedoch nicht zu verallgemeinern. Feste Zeiten sind nicht in allen Studiengängen vorhanden. Pia Schwendemann hat beobachtet, dass diese Freiheit und Selbständigkeit für manche ein echtes Problem darstellen kann. Zu dem Lernstoff und den Klausuren steht sie selbst ziemlich gelassen. "Es gibt natürlich immer mal wieder Zeitpunkte, an denen alles zusammenkommt, ansonsten bin ich aber sehr zufrieden und schätze meine Zeit hier sehr", so Pia Schwendemann.

Einsamkeit ist für viele Studenten ein großes Problem. In den meisten Fällen kommen sie in eine neue Stadt, fern von Freunden und Familie. Auch wenn man als Student immer mit anderen Studenten in Kontakt kommt, fällt es den meisten nicht so leicht, neue Kontakte zu knüpfen. Dieses Problem lässt sich jedoch mit ein wenig Offenheit recht schnell lösen. So ist das Studentenleben die optimale Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.

Die finanziellen Probleme zu lösen, ist da schwieriger. Wer nicht von seiner Familie unterstützt werden kann, hat meist kleine Nebenjobs, um sich über Wasser halten zu können. Der Druck, beides in den Tagesablauf zu integrieren, bringt die meisten jedoch in eine schwierige Lage. Die Gründe sind nach der Studie des Deutschen Studentenwerks (DSW) vor allem die steigenden Mietkosten in den Städten und eine zu niedrige Unterstützung des Staates durch das BAföG. Außerdem ist die Quote der Studierenden mit Nebenjobs in den letzten Jahren auf 68 Prozent gestiegen. Daher sind die Studierenden immer mehr auf ihre Eltern angewiesen. Jeder fünfte Student wohnt bei seinen Eltern oder Verwandten.

Wichtig ist es daher, sich abzusichern und sich im Voraus zu überlegen, wie die Finanzierung geregelt ist, damit später keine Probleme und Stress entstehen. Eine Lösung bietet beispielsweise ein duales Studium, welches immer beliebter wird. Studieren und dabei Geld verdienen – das ist einer der Vorteile an einem dualen Studium, eine Verknüpfung von praktischer Arbeit in einem Unternehmen und theoretischen Vorlesungen an einer Hochschule oder Berufsakademie. Diese beiden Einsatzgebiete (Praxis und Theorie) wechseln sich in einem meist regelmäßigen Rhythmus miteinander ab. Das Gehalt liegt bei durchschnittlich rund 860 Euro.

Das Leben als Student kann durchaus eine schöne und erfahrungsreiche Zeit sein, jedoch sollte man sich früh genug Gedanken über die Finanzierung beziehungsweise Vereinbarkeit von Studium und Nebenjob machen. Eine Alternative ist hier das duale Studium.
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