"Ich mache auch heute noch sehr motiviert Politik"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Jung-Politiker Tunahan Yildirim, der fast in den Gemeinderat von Lahr gewählt worden wäre.
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Es wird immer wieder behauptet, junge Leute hätten keinen Bock auf Politik. Von wegen. Tunahan Yildirim war mit seinem 18 Jahren der jüngste Kandidat, der sich für die Wahl des Lahrer Gemeinderates in diesem Frühjahr aufstellen ließ. Yildirim ist Ortenau-Kreisvorsitzender der Jusos. Seine jüngere Schwester Melisa Sevgi Yildirim, die in die Klasse 9b des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr geht, sprach mit ihm über die Gemeinderatswahl und seine Zukunft.
Yildirim: Ja, also aus meiner Sicht lag es daran, dass die Wahlbeteiligung in der Kernstadt sehr gering war, und da mich ja eigentlich die meisten Leute aus der Kernstadt kennen, war es für mich nicht möglich sehr viele Stimmen zu sammeln, und ich vermute mal, dass es hauptsächlich deswegen nicht geklappt hat. Im Wahlkampf hätte ich sehr wahrscheinlich auch einige Sachen besser machen können.
Zischup: Und warst du nach der Auszählung der Wahl sehr frustriert von diesem Ergebnis?
Yildirim: Natürlich war ich nach der Bekanntgabe des Ergebnisses schon enttäuscht, weil ich wahnsinnig viel Arbeit und natürlich auch jede Menge Zeit investiert hatte. Und nicht nur ich. Auch viele meiner Parteigenossen, meiner Freunde und natürlich auch meine Familie haben für mich und meine Wahl in den Gemeinderat gekämpft. Aber so enttäuscht ich anfangs auch darüber war, nicht gewählt worden zu sein, so schnell legte sich das nach ein paar Tagen wieder. Ich mache trotzdem auch heute noch sehr motiviert Politik und bin mit vollem Elan dabei. Außerdem gab es nach der Wahl natürlich auch einen Grund zur Freude: Immerhin ist die SPD wieder mit acht Sitzen im Lahrer Gemeinderat vertreten. Das ist doch was.
Zischup: Du sagtest, dass es viele Personen wie die Familie, Freunde und auch Parteigenossen gab, die mit dir gekämpft haben. Welche Personen um dich herum haben sich denn am meisten für dich eingesetzt?
Yildirim: Ich denke, im Endeffekt war es die Familie, die mir die Kraft gegeben hat, diesen Wahlkampf zu führen. Sie hat mir immer wieder geholfen und mich jeden Tag aufs Neue motiviert, dran zu bleiben und weiter zu machen.
Zischup: Nun möchte ich dich mal über deine Zukunft befragen. Es wird ja wieder Gemeinderatswahlen geben. Hast du vor, bei den nächsten Wahlen wieder anzutreten, oder wirst du dich anderen Interessen zuwenden und die Politik beiseitelegen?
Yildirim: Ganz ehrlich, ich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob ich bei den nächsten Gemeinderatswahlen überhaupt noch hier in Lahr leben werde, weil es mich in den nächsten Jahren möglicherweise wo ganz anders hin verschlagen wird. Mir ist meine berufliche Zukunft ja auch sehr wichtig. Und in die Politik hineinzukommen, ist nicht ganz einfach und davon leben zu wollen, ist auch sehr riskant. Man weiß nie, wie die nächste Wahl ausgeht und ob man sich nach der Wahl nicht vielleicht doch nach einem neuen Job umsehen muss. Aber solange ich in Lahr leben werde, denke ich schon, dass ich für die nächsten Gemeinderatswahlen kandidieren werde, da ich mich immer irgendwo einbringen werde. Die Politik wird mich nicht verlassen. Und ich nicht die Politik. Ich werde immer an Politik interessiert sein. Politik ist mir wichtig.
Zischup: Nachdem du jetzt schon einen Wahlkampf hinter dir hast, hast du vielleicht die ein oder andere Idee, was du beim nächsten Mal besser machen könntest. Was konkret wäre das?
Yildirim: Sollte es ein nächstes Mal geben, dann würde ich meine Wahlkämpfe nur so gestalten, dass ich die Wähler direkt anspreche. Denn der direkte Weg ist auch der persönlichste Weg. Auf diese Weise können sich die Wähler meiner Meinung nach das beste Bild vom Kandidaten machen.
Zischup: Und da du auch das Abitur dieses Jahr hinter dich bringen musst, wollte ich dich fragen, ob du denkst, dass es in dieser Zeit deswegen Probleme oder Schwierigkeiten mit der Politik geben könnte?
Yildirim: Das ist eine sehr gute Frage von dir. Klar, ich habe gewisse Ämter, für die ich auch Zeit brauche, um sie gewissenhaft ausüben zu können. Und natürlich muss ich auch jetzt schon lernen. Aber kurz vor dem Abitur, also wenn die intensive Lernphase beginnt, werde ich mich etwas aus der Politik zurückziehen. Es ist halt wichtig, dass ich meine Zukunft nicht verhaue, nur weil ich politisch aktiv bin. Man muss beides gut kombinieren können.
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