Zischup-Interview

"Ich lasse mich jedes Jahr überraschen"

Karola Mohr, ist auf dem ZMF in Freiburg die Leiterin der Action-Bühne. Sidonie Hahlbrock aus der Klasse 8a des Kollegs St. Sebastian in Stegen hat ihr am Telefon Fragen zu ihrem Beruf gestellt.  

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Zischup: Seit wann gibt es das Zelt-Musik-Festival
Karola Mohr: Am 1.Juli 1983 war das erste ZMF, das heißt, dieses Jahr findet es zum 36. Mal statt. Ich selbst bin zum 17. Mal dabei.
Zischup: Woher kam die Idee, ein solches Festival zu veranstalten?
Mohr:
Der Festivalgründer Alexander Heisler, der auch heute noch aktiv ist, hatte damals ein ganzes Team um sich. Die ersten Jahre befand sich das Festival noch in der Innenstadt, heute findet es auf dem Mundenhofgelände statt. Alexander Heisler hatte den Traum, ein Musikfestival zu veranstalten, und er ist auch jemand, der seine Träume sehr stark verfolgt. Er hat Gleichgesinnte gefunden, die das mit ihm machen wollten. Vor dem ZMF hat er schon eine Konzertreihe an der Universität veranstaltet und hat diese dann langsam in ein Festival übergehen lassen.


Zischup:
Was genau machen Sie auf dem ZMF?
Mohr: Ich mache schwerpunktmäßig das Actionprogramm. Das ist das Programm, das auf der Kleinkunstbühne, der Open-Air Bühne, im Fürstenbergzelt und auf dem Festivalgelände, bei freiem Eintritt, stattfindet. Sobald das Hauptprogramm fertig zusammen gestellt ist, fange ich an, das Actionprogramm zu gestalten: Was ist wann möglich? Welche Bands möchten wir wann platzieren? Meistens kommen Nachwuchsbands, oder Gruppen, die nicht so berühmt sind, die Musik einfach als Hobby machen. Manchmal gibt es auch Workshops oder Zirkusgruppen, ganz bunt gemischt. Ich buche die Akteure und mache die Verträge und den Zeitplan. Nebenbei stelle ich noch das Kinderprogramm im Spiegelzelt zusammen, das Programm im Restaurant und immer mal wieder Sonderprojekte.
Zischup: Wie viele Menschen arbeiten für das ZMF?
Mohr: Das ist ganz schwer zu sagen, denn es wechselt sehr stark im Jahr. Es gibt ein Büroteam, das sich das ganze Jahr hautberuflich mit dem ZMF befasst. Das sind momentan drei bis vier Mitarbeiter. Außerdem gibt es eine ganze Menge Kollegen, die für eine andere Agentur arbeiten, aber auch Dinge vom ZMF mitbetreuen, wie das Ticketing oder die Buchhaltung. Ich selbst bin saisonal angestellt, aber trotzdem das ganze Jahr über tätig. Viele sind auch nur für den Auf- und Abbau der Zelte verantwortlich.

Zischup: Gab es ein Ereignis, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Mohr: Nach 17 Jahren gibt es da eine ganze Menge, zum Beispiel gab es schon Bands, die uns total überraschten, oder die wir später auf einer viel größeren Bühne wiedergesehen haben. Über die Jahre habe ich viele tolle Leute und Kollegen kennengelernt. Ganz toll war auch, als eine Band zuerst bei mir auf der Actionbühne, im darauf folgenden Jahr im ausverkauften Spiegelzelt und wieder ein Jahr später im Zirkuszelt spielte, um dann zum Abschluss wieder ein Jahr später nochmal zu mir auf die Actionbühne zu kommen.
Zischup: Wann müssen Sie das erste Mal mit den Künstlern in Kontakt treten?
Mohr: Das ist von Programm zu Programm unterschiedlich. Für das Hauptprogramm im Zirkus- und Spiegelzelt werden die ersten Bands ungefähr ein Jahr vorher, die letzten Bands im März gebucht, in der Regel sechs bis neun Monate im Voraus. Ich fange im Januar oder Februar mit meinem Programm an, also fünf bis sechs Monate vorher.
Zischup: Gibt es eine Band oder einen Künstler, den Sie selber gerne auf dem ZMF hören würden?
Mohr: Eigentlich nicht, denn ich finde es spannend, mich, gerade im Actionprogramm, jedes Jahr überraschen zu lassen.

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