"Ich gehe damit gelassen um"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Diabetiker Tobias Galli.
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Wie geht man mit Diabetes um? Dies fragte Dorian Schmidt, Klasse 8g an der Hugo-Höfler-Realschule Breisach, den zuckerkranken Tobias Galli, 14.
Tobias Galli: Die Diagnose Diabetes bekam ich vor zwei Jahren an Ostern. Ich war sehr schlapp und hatte starken Durst. Mein Hausarzt meinte, es sei ein Infekt. Er hätte aber Diabetes erkennen müssen. Zwei Wochen lang ging es mir miserabel und ich konnte die Schule nicht besuchen. Es wurde immer schlimmer, bis mich mein Vater nach Freiburg ins St. Joseph-Krankenhaus brachte. Ich hatte keine Kraft mehr und musste sogar mit dem Rollstuhl zur Behandlung gebracht werden. Dort wurde dann Diabetes erkannt.
Zischup: Wie gehst du damit um?
Galli: Es hat sich im Laufe der vergangenen zwei Jahren automatisiert. Ich komme eigentlich ganz gut damit zurecht. Anfangs hatte ich Angst vor dem Spritzen. Die Schmerzen dabei sind immer noch vorhanden und auch die Abmessung der Insulindosis macht mir manchmal das Leben schwer, aber ich habe mich damit abgefunden und gehe damit gelassen um. Da ich Menschen mit schlimmeren Krankheiten kenne, bin ich froh, "nur" Diabetes zu haben. Ich meine, es hätte mich auch schlimmer treffen können.
Zischup: Hat sich dein Leben arg verändert oder auf was musst du achten?
Galli: Mein Leben hat sich auf jeden Fall verändert, ich muss beispielsweise immer mein Mess- und Spritzzeug mitnehmen. Ich kann nie etwas spontan essen, bevor ich mich nicht gemessen und gespritzt habe. Es ist halt sehr lästig, darauf zu achten, seinen Blutzuckerspiegel konstant und immer im grünen Bereich zu halten. Auch beim Fußball – meine große Leidenschaft – hat sich viel verändert. Da die Aufregung vor jedem Spiel meine Blutzuckerwerte in die Höhe schießen lässt, ist es sehr schwer, vor meinen Spielen einen normalen Wert zu haben. Ähnlich wie auch bei Klassenarbeiten.
Zischup: Gibt es vielleicht auch positive Seiten an deiner Erkrankung?
Galli: Ja, als Diabetiker habe ich einen Behindertenausweis und darf etwa bei einem Stadionbesuch bis an den Eingang fahren. Bei zu hohem Zuckerwert muss ich Klassenarbeiten nicht mitschreiben.
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