Zischup-Interview
"Ich bin sehr stolz auf mein Team"
Frank Greiner, Leiter der Medizintechnik des Universitätsspitals Basel, wurde von Ella Greiner, Zischup-Reporterin der Klasse 9.1 des Walter-Eucken-Gymnasiums in Freiburg befragt.
Ella Greiner, Klasse 9.1, Walter-Eucken-Gymnasium (Freiburg)
Mo, 28. Jun 2021, 9:14 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Welche Aufgaben stellen Sie sich täglich?
Greiner: Ich habe ein professionelles Team von 20 Medizintechniker im Einsatz, die in sechs Gerätegruppen arbeiten: Gruppe Medizintechnik IT, Diagnostik, OP & Patientenüberwachung, planbare Wartungen & Infusionstechnik, Labor - und Röntgentechnik. Diese Teams gilt es personell zu führen und zu organisieren. Wir sind für Reparaturen, Instandhaltungen und Wartungen nach Herstellerangaben unter Berücksichtigung der Gesetze und Normen, die für die Medizintechnik gelten, verantwortlich. Eine weitere Aufgabe ist das Unterstützen bei Projekten, Neuanschaffungen und Installationen. Eine ganz wichtige Rolle ist die Dokumentation aller genannten Punkte.
Zischup: Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf Ihren Aufgabenbereich?
Greiner: Wie alle Krankenhausbetriebe auf der Welt gilt es professionelle Flexibilität, in dieser schwierigen Zeit, in seinen Alltag zu integrieren. Wir sind ein Spital mit Mitarbeiter aus 86 Nationen und haben eine sehr harmonische ineinandergreifende Umsetzung der notwendigen Maßnahmen erleben dürfen. Wir mussten zum Beispiel in der ersten Welle weitere Beatmungsplätze schaffen und Pandemiestationen mit Aufbauen. Durch das gute Miteinander konnten wir die Bedürfnisse ganz ruhig und professionell Stück für Stück umsetzen. Den Blick für die dennoch wichtigen technischen Aufgaben haben wir dabei nie aus den Augen verloren.
Zischup: Wie schützen Sie sich und Ihr Personal?
Greiner: Bei uns im Spital gibt es bestimmte Anweisungen (Verhaltensregeln), an die sich jeder Mitarbeiter, Patient und Besucher (zum Beispiel externe Techniker, Besucher von Patienten...) zu halten hat. Im gesamten Krankenhausareal gilt die Tragepflicht eines medizinischen Mundschutzes. Ein strenges Hygienekonzept schützt uns zudem erfolgreich. Besprechungen werden zu 99 Prozent online abgehalten. Jeder meiner Mitarbeiter ist sich seiner momentanen Verantwortung seines Gegenübers bewusst.
Zischup: Wie ist die Stimmung unter den Mitarbeitern?
Greiner: Alle Mitarbeiter stellen momentan ihre Eigeninteressen in den Hintergrund. Ich bin sehr stolz auf mein Team und den Zusammenhalt im Spital. Es ist momentan schwierig, durch die Kontaktbeschränkungen die Mitarbeiter im Team zu versammeln. Informationen gebe ich überwiegend per E-Mail weiter und führe ab und an einzelne Distanzgespräche. Die Stimmung war die Frage! Ich würde sagen jeder gibt sein Bestes und keiner steckt den Kopf in den Sand. Durch die aktuelle Situation bleibt das doch so wichtige Zwischenmenschliche natürlich auf der Strecke. Eine Pandemie-Müdigkeit können wir uns in unserem Job nicht erlauben. Alle konzentrieren sich auf den Erhalt des Betriebs und die Funktionalität der medizintechnischen Infrastruktur. Nach einem Jahr Pandemie ist die Stimmung durchgängig positiv zu bewerten, soweit es die verrückte Zeit zulässt.
Zischup: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Greiner: Die Rückkehr in die Normalität. Das hört sich jetzt blöd an, aber damit meine ich die Rückkehr zum Glücklichsein, das Treffen mit dem Gegenüber, Kinder sollen wieder Kind sein dürfen, die Verantwortung aller für die ärmeren Länder und den Frieden auf Erden. Für unseren Krankenhausbetrieb wünsche ich mir, dass alle Mitarbeiter den positiven Umgang miteinander für immer in Erinnerung behalten.
Zischup: Vielen Dank für Ihre Zeit.
Greiner: Ich danke Ihnen für Ihr Interesse. Bleiben Sie gesund, ganz nach dem Motto: be positiv – stay negativ.
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