Fünf Jahre sind eine lange Zeit
Ist es sinnvoll, dass Smartphones über einen längeren Zeitraum Updates erhalten als bisher? .
Nick Wingartz, Klasse Gym 9, Freie-Christliche-Schule (Freiburg)
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Wenn ein Smartphone zum Beispiel Anfang 2017 mit Android 7.1.1 herausgekommen wäre, würde es bis Android 12 aktualisiert werden müssen. Wenn das Smartphone aber weniger leistungsstark ist, kann jedes Update es langsamer machen. Funktionsupdates sind auch deshalb schwierig, da neue Versionen mehr Ressourcen benötigen, die ältere Smartphones häufig nicht besitzen. Der Standard für die untere Mittelklasse war Anfang 2017 zwei Gigabyte Arbeitsspeicher – eine der wichtigsten Komponenten eines Smartphones – , Mitte 2021 sind es bereits vier Gigabyte, also doppelt so viel. Android 12 hat die zwei Gigabyte-Geräte jetzt schon als "Android Go" deklariert, was die sehr billige Geräteklasse für Entwicklungsländer und Billighandys ist. Deshalb können lange Updates besser ab der gehobenen Mittelklasse realisiert werden, wo die Smartphones über mehr Ressourcen verfügen.
Sicherheitsupdates sind in jedem Fall empfehlenswert, da diese die Geräte generell nicht verlangsamen, außer Hersteller fügen noch sogenannte Bloatware, ungewünschte Apps, hinzu. Doch hier hapert es an der Umsetzung: Android 7.1.1 hat nur zwei Jahre und neun Monate Sicherheitsupdates erhalten, nicht fünf oder sogar sieben Jahre. Um Sicherheitsupdates bis 2022 zu erhalten, muss man mindestens Android 9 erhalten haben – was für unser fiktives Smartphone zwei Funktionsupdates über zwei Jahre sind. Für die geforderten sieben Jahre benötigt man voraussichtlich wiederum Android 12.
Ich bin deshalb überzeugt, dass fünf Jahre Funktionsupdates zu viel sind, genauso wie sieben Jahre Sicherheitsupdates. Fünf Jahre Sicherheitsupdates sind aber technisch möglich und nicht allzu viel Extraaufwand für die Hersteller. Fünf Jahre ist aber trotzdem eine lange Zeit in der Welt der Technik, wobei das LineageOS-Projekt zeigt, dass dies sehr wohl möglich ist.
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