"Froh, wieder normal zu arbeiten"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Ursula Weis, die in Winden einen Friseursalon betreibt, über Selbstständigkeit während des Lockdowns .
Peter Weis, Klasse R8c, Schulzentrum Oberes Elztal (Elzach)
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Die Angst um die Zukunft des eigenen Geschäftes hat vielen Selbstständigen in der Corona-Krise den letzten Nerv geraubt. Meine Mutter Ursula Weis betreibt als Selbstständige ihren Friseursalon in Oberwinden, auch sie musste ihr Geschäft während der Lockdowns schließen und wusste nicht, wann ihr normales Arbeitsleben wieder anfangen würde. Ich, Peter Weis aus der Klasse R8c des Schulzentrums Oberes Elztal in Elzach, habe sie über diese Zeit befragt.
Natürlich litten viele Selbstständige auch an psychischen Erkrankungen und hatten Existenzängste. Meine Mutter hat glücklicherweise die Lockdowns gut überstanden und in diesem Interview wird man erfahren, wie es ihr dabei erging und welche Ängste sie geplagt haben.
Zischup: Wann und wie begann der erste Lockdown?
Weis: Die Nachricht wurde mir mitgeteilt über Radio und Fernsehen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte, dass auch die Friseure ab Samstag, den 15. März 2020, schließen müssten.
Zischup: Was war deine Reaktion und wie hast du gehandelt?
Weis: Ich war natürlich sehr schockiert und habe die Maßnahme angenommen und eingehalten. Und habe selbstverständlich die Termine meiner Kunden für die kommenden Tage abgesagt.
Zischup: Wie war es für dich, auf einmal mit dem Arbeiten aufhören zu müssen?
Weis: Es war sehr ungewohnt, meiner täglichen Arbeit nicht mehr nachzugehen.
Zischup: Hast du dir Sorgen gemacht, um die Zukunft deines Geschäfts?
Weis: Ich habe mir eigentlich am Anfang keine großen Gedanken gemacht, da ich davon ausging, dass ich in zwei Wochen meinen Salon wieder öffnen darf.
Zischup: Wann durftest du dein Geschäft wieder öffnen und wie lange warst du insgesamt im ersten Lockdown zu Hause?
Weis: Ich war insgesamt sechs ganze Wochen zu Hause und durfte am 4. Mai die Tür für meine Kunden wieder öffnen.
Zischup: Was für Vorschriften gab es, als dein Salon wieder geöffnet war?
Weis: Die Hygienemaßnahmen waren sehr streng: Mundschutz für Personal und Kunden, Abstand zwischen den Bedienungsplätzen, Spuckschutz an der Kasse und an den Waschplätzen, Eintritt nur mit Termin, Desinfektionsmittel bereitstellen, nur gewaschene Haare durften geschnitten werden und die Ausgabe von Getränken war nicht erlaubt.
Zischup: Von wem hast du diese ganzen Vorschriften für deine Arbeit mitgeteilt bekommen?
Weis: Die Kreishandwerkerschaft hat mich über alle diese Maßnahmen informiert.
Zischup: Hat es dich sehr eingeschränkt, mit diesen ganzen Regeln wieder das Arbeiten anzufangen?
Weis: Es war anstrengender als der sechswöchige Lockdown zu Hause, da ich in den ersten Wochen sechs Tage die Woche und bis zu zehn Stunden am Tag gearbeitet habe, um meine Kunden wieder zufriedenzustellen.
Zischup: Hat sich der Lockdown auf deine Kundschaft ausgewirkt? Waren viele abgeschreckt zu kommen, oder wie waren die Reaktionen von den Leuten generell?
Weis: Alle Kunden freuten sich, wieder zu kommen, und waren froh, sich wieder stylen zu lassen.
Zischup: Wie war deine Reaktion darauf, als der zweite Lockdown kam und du dein Geschäft noch einmal schließen solltest?
Weis: Ich war total enttäuscht, weil nach dem ersten Lockdown gesagt wurde, die Friseure hätte man nicht schließen müssen.
Zischup: Gab es Unterschiede vom ersten zum zweiten Lockdown, wenn ja, welche?
Weis: Die Hilfe vom Staat war im ersten Lockdown besser und der zweite Lockdown ging auch länger.
Zischup: Wie geht es dir heute bei der Arbeit?
Weis: Ich bin sehr froh, dass ich wieder einigermaßen normal weiterarbeiten kann.
Zischup: Haben die Lockdowns auch etwas Gutes mit sich gebracht? Haben sie dir zum Beispiel zu Hause eine schöne Zeit ermöglicht oder deine Selbstständigkeit gefördert?
Weis: Ja, natürlich hatten die Lockdowns auch etwas Gutes. Ich habe eine tolle Zeit mit meiner Familie verbringen können und war viel in der Natur.
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