Frauen immer noch im Abseits
Auf dem langen Weg zur Gleichberechtigung im Fußball ist das Ziel noch nicht erreicht .
Leonel Hilbert, Sophie Schwemmle und Lina Weckerle, Klasse 8c, Staudinger-Gesamtschule (Freiburg)
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Nach der Männer-WM 1954 wuchs das Interesse am Frauenfußball. Es blieb trotzdem verboten und so begründet: Erstens sei Fußball der Natur der Frauen fremd. Zweitens: Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt den Anstand. Drittens: Fußball habe eine gesundheitsschädigende Wirkung auf Frauen, da dadurch die Gebärfähigkeit beeinträchtigt werde.
Die Beschlüsse waren eindeutig: Es gab keinen Damenfußball im Verein, keine Plätze für Damenfußballspiele wurden zur Verfügung gestellt und Schiedsrichtern war es untersagt, diese zu pfeifen. Trotz des Verbotes gründete sich 1958 die Deutsche Damen-Fußballvereinigung und organisierte 150 inoffizielle Länderspiele. 1963 kam es zu 70 weiteren Länderspielen. Erst 1970 wurde das Fußballverbot für Frauen endgültig aufgehoben. Jedoch mit "besonderen" Regeln: Das Feld und der Ball waren kleiner, es gab kürzere Spielzeiten, es durften keine Stollenschuhe getragen werden, es fand ein halbes Jahr Winterpause statt und Frauen durften die Hand nehmen, um sich zu schützen. Die Damen spielten nicht lange nach diesen speziellen Regeln. 1980/1981 durften die Frauen zum ersten Mal den DFB-Pokal austragen. Zudem wurde 1990 die erste Frauen-Bundesliga eingeführt. Ein Jahr zuvor erhielten die Frauen für den Gewinn der Europameisterschaft nur ein Kaffee-Set. Im Gegensatz dazu bekamen die Männer fast 36 000 Euro.
Der Frauenfußball hat sich inzwischen zwar in unserer Gesellschaft etabliert, ist jedoch immer noch nicht mit dem Männerfußball gleichgestellt. Der Trainer der C-Juniorinnen vom SVO Rieselfeld sagt dazu: "Mädchenfußball ist insgesamt noch nicht so weit entwickelt wie der Jungsfußball, was unter anderem daran liegt, dass viele Vereine keine Mädchenmannschaften haben. Zudem ist der Mädchenfußball sehr stark mit Vorurteilen belastet. Wie zum Beispiel: Frauen können nicht kicken, spielen schlecht und so weiter. Was sich in der Zukunft ändern muss. Auch durch die Profimannschaften, im Männerbereich, die als Beispiel vorangehen müssen." Auch unsere eigenen Erfahrungen zeigen, dass Mädchenmannschaften oft benachteiligt werden. Sie bekommen kürzere Trainingszeiten oder keine Sponsoren. Der Kampf um Gleichberechtigung geht also weiter.
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