"Es war schon immer ein Traum"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Sebastian Gutmann aus Prechtal, der mit einem Bambusfahrrad durch die Welt radelt und Bäume pflanzt.
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Er nennt sich auch "Bamboobasti". Der Grund: Sebastian Gutmann befindet sich derzeit mit seinem selbstgebauten Bambusfahrrad auf Weltreise. Das Ziel des 27-Jährigen ist es, innerhalb von 36 Monaten 40 075 Kilometer durch 34 Länder zurückzulegen. Aber nicht nur das: Unterwegs will er zusammen mit der Umweltorganisation Plant for the Planet 40 075 Bäume pflanzen. Zurzeit ist er in Südamerika. Zischup-Reporterin Lena Volk, Bamboobastis Cousine und Schülerin der Klasse 9b des Schulzentrums Oberes Elztal in Elzach, hat ihn interviewt, um mehr zu erfahren.
Gutmann: Gestartet bin ich am 11. Juni 2017 in München. Es war schon immer ein Traum von mir, eine Weltreise zu machen. Entweder dabei zu trampen oder eben mit dem Fahrrad. Ich wollte in fremde Kulturen eintauchen und diese besser kennenlernen und Neues lernen.
Zisch-Up: Wie hast du dich auf dieses Abenteuer vorbereitet?
Gutmann: Die Vorbereitungen waren ziemlich chaotisch. Meine Fahrradtaschen habe ich zum Beispiel erst fünf Stunden vor der Abfahrt gepackt. Im Voraus musste ich mich auch um die ersten Visa für den Iran, Pakistan und Indien kümmern. Die größte Herausforderung war jedoch, meine Wohnung aufzulösen und mich von Vielem zu trennen.
Zischup: Was möchtest du mit deiner Reise bewirken?
Gutmann: Ich möchte mit meinem Projekt unsere Gesellschaft zu einer nachhaltigeren und umweltbewussteren Lebensweise bewegen. Dazu möchte ich selbst mit dem Pflanzen von über 40 000 Bäumen als gutes Vorbild vorangehen.
Zischup: Was war bisher am schönsten beziehungsweise am beeindruckendsten auf deiner Reise?
Gutmann: Eine meiner besten Geschichten habe ich im Iran erlebt. Ich habe dort mit zehn Iranern an einer alten Karawanserei übernachtet. Diese befand sich mitten im Nirvana und war in einem Umkreis von 200 Kilometern nur von Sand und Steinen umgeben. Ich konnte mich mit den Männern nur mit Händen und Füßen verständigen, da niemand von ihnen Deutsch oder Englisch gesprochen hat – und trotzdem haben wir uns vollständig verstanden. Wir haben die ganze Nacht lang gefeiert und hatten sehr viel Spaß zusammen. Die Iraner sind wirklich sehr gastfreundlich. Mir hat dieses Erlebnis wieder gezeigt, dass es, um den Moment zu leben, kein gesprochenes Wort braucht.
Zischup: Was für Probleme hattest oder hast du auf deiner Reise?
Gutmann: Ich mag das Wort Problem nicht, denn ich finde es gibt nur Herausforderungen im Leben. Von diesen gab es einige, sowohl körperliche als auch mentale. An dem Grenzübergang von Pakistan nach Indien wollten sie den Bambusrahmen von meinem Fahrrad aufsägen, um zu schauen, ob ich Drogen mit mir führe. Da war ich kurz davor wieder zurück nach Pakistan zu fahren. Oder als sie mich in den Bergen in Myanmar gestoppt haben und meinten, dass ich hier nicht weiterfahren könne. Die größte Herausforderung ist jedoch immer die mentale. Manchmal sitze ich am Straßenrand und frage mich, warum ich das mache und ob das alles einen Sinn hat. Hier wieder die Motivation zu finden und weiterzufahren, ist sehr schwer. In diesen Momenten freue ich mich einfach auf den nächsten Tag, wenn die Sonne wieder aufgeht.
Zischup: Was möchtest du nach deiner Weltreise machen?
Gutmann: Nach dieser Reise möchte ich definitiv wieder aufs Dorf ziehen und dort meine nächsten Projekte in Angriff nehmen. Dazu gehört unter anderem, an meiner Dokumentation "Ride for the Planet" und der Promotion des Projekts "Bamboobasti" zu arbeiten. Ich habe auch vor, den Bauernhof meines Vaters zu übernehmen und an meiner neuen Möbelidee, multifunktionale und günstige Möbel herzustellen, zu arbeiten.
Zischup: Können auch wir etwas für unsere Umwelt tun?
Gutmann: Ja, es ist sehr wichtig, dass jeder von uns einen kleinen Teil zu einer besseren Welt beiträgt. Auf meiner Website http://www.bamboobasti.com kann man schon für einen Euro einen Baum spenden. Mich würde es sehr freuen, wenn wir so, alle zusammen, die Umwelt verbessern.
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