Erzieher und Kinder sind wie eine Familie
Wie ist es, in einer Einrichtung der stationären Jugendhilfe zu leben? Eine Schülerin, die dort wohnt, berichtet aus ihrem Alltag.
Anonym (Freiburg)
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1. Vorurteil: Kinder, die in einer Einrichtung leben, haben keine Familie.
Dies ist in den meisten Fällen nicht so. Oft sind Kinder in der stationären Jugendhilfe, weil es Probleme in der Familie gibt. Trotzdem können die Kinder ihre Familie sehen und dort teilweise übernachten. Bei manchen Kindern ist nach einer Zeit klar, dass sie entweder irgendwann wieder nach Hause gehen oder sie haben die Möglichkeit zu bleiben, bis sie erwachsen sind.
2. Vorurteil: Die Betreuer sind gemein.
Dieses Vorurteil stimmt nicht, da die Erzieher und Kinder nämlich wie meine Familie sind. Man kann mit ihnen Spaß haben, aber man kann auch mit Anliegen zu ihnen kommen und sie helfen einem.
3. Vorurteil: Die Kinder haben keinen Spaß und keine Freizeit.
Dieses Vorurteil ist ebenfalls falsch, wir machen zum Beispiel oft Ausflüge und haben dabei jede Menge Spaß. Trotzdem können wir auch oft was alleine machen und uns mit unseren Freunden treffen. In den Ferien fahren wir regelmäßig in den Urlaub.
4. Vorurteil: Alle müssen in einem Raum schlafen.
Leider muss ich euch sagen, dass es nicht so ist, wie man es aus den Filmen kennt. Wir haben keinen großen Schlafsaal, sondern wir haben Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer. Mädchen und Jungen dürfen nicht in einem Zimmer schlafen, außer es sind Geschwisterkinder.
Zum Schluss ist es mir wichtig, euch zu sagen, dass ihr vorurteilsfrei auf die Kinder und Jugendlichen zugehen sollt, die in einer stationären Jugendhilfe leben. Ihr solltet nicht automatisch davon ausgehen, dass es für sie schlimm ist, dort zu leben. Die meisten Kinder und Jugendlichen können offen damit umgehen, wenn sie merken, dass ihr Gegenüber ohne Vorurteile auf sie zugeht. Und einfach mal zuhört.
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