Endlich gerade Zähne
Viele Jugendliche finden es schrecklich, wenn ihr Gebiss verdrahtet wird / Es gibt aber auch welche, die sich darüber freuen.
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Von wegen schlimm. Lilli Soutschka, Schülerin der Klasse 8d der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, findet ihre Zahnspange super. Über Jahre hinweg hat sie sich an ihren schief gewachsenen Zähnen gestört. Wie es ihr jetzt mit Zahnspange geht, beschreibt sie in ihrem Artikel. Außerdem hat sie ihren Kieferorthopäden Martin Leupolz zu seinem Beruf befragt.
Das Einsetzen durch den Kieferorthopäden dauerte rund eine Stunde. Schon nach zwei, drei Stunden begannen meine Zähne, sich zu verschieben und lösten dabei Schmerzen aus. Diese legten sich jedoch nach einer Woche wieder, so dass ich mich an den Fremdkörper gewöhnen konnte. Für viele Kinder und Jugendliche ist das Tragen einer Zahnspange eine Last, sie schämen sich und fühlen sich unwohl.
Deshalb redet man nicht offen darüber. Ich hoffe, dass mein Artikel bei dem ein oder anderen Leser etwas in Bewegung bringt. Denn eine Spange zu haben, ist nicht schlimm.
Interview mit Martin Leupolz, Kieferorthopäde in Freiburg:
Zischup: Warum haben Sie den Beruf Zahnarzt beziehungsweise Kieferorthopäde erlernt?
Leupolz: Direkt nach dem Abitur wusste ich noch nicht genau, was ich werden wollte. Eigentlich wollte ich Maschinenbau studieren. Die Berufsaussichten waren damals aber ziemlich schlecht. Da auch Zahnmedizin ein sehr technischer Beruf ist, habe ich mich für diesen entschieden. Außerdem hat man den direkten Kontakt mit seinen Patienten, das hätte mir doch sehr gefehlt. Ich habe diese Entscheidung nie bereut. Kieferorthopäde wird man durch eine dreijährige Zusatzausbildung nach dem Zahnmedizinstudium. Insgesamt dauert die Ausbildung knapp 10 Jahre. Nach dieser Ausbildung darf man sich Facharzt nennen.
Zischup: Waren Sie selber auch ein Zahnspangenträger?
Leupolz: Ja, aber nur sehr kurz. In meiner Jugend waren kieferorthopädische Behandlungen weniger verbreitet und nur bei starken Fehlstellungen üblich.
Zischup: Wann sollte ein Kind zum ersten Mal zu einem Kieferorthopäden gehen?
Leupolz: In den meisten Fällen weisen die Zahnärzte darauf hin und sprechen die Empfehlung aus, sich beim Kieferorthopäden vorzustellen. Ein guter Zeitpunkt für einen ersten Termin ist nach dem Wechsel der vier vorderen vier bleibenden Zähne des Ober- und Unterkiefers. Das ist ungefähr im Alter zwischen sechs und acht Jahren. Manchmal ist es aber notwendig, noch früher mit einer Therapie zu beginnen. Meist kann man mit dem Therapiebeginn warten, bis der Wechsel im Seitenzahnbereich beginnt.
Zischup: Wie unterscheidet sich eine kieferorthopädische Behandlung im Jugendalter von einer Erwachsenenbehandlung?
Leupolz: Auch im Erwachsenenalter kann man noch Zähne verschieben. Die Beeinflussung des Kieferwachstums ist aber kaum noch möglich. Bei Jugendlichen ist diese Wachstumsbeeinflussung in gewissen Rahmen noch möglich. Deshalb ist eine Behandlung bei Kindern und Jugendlichen oft deutlich einfacher.
Zischup: Was unterscheidet einen Kieferorthopäden von einem Zahnarzt?
Leupolz: Ein Kieferorthopäde behandelt Zahn- und Kieferfehlstellungen. Ein Zahnarzt kümmert sich um die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleisches.
Zischup: Kann es nach Beendigung der kieferorthopädischen Behandlung erneut zur Fehlstellung kommen?
Leupolz: Solange man lebt, bewegen sich die Zähne. Je nach Ausgangssituation ist diese Gefahr größer beziehungsweise kleiner. Man muss nach einer Behandlung auf jeden Fall gewissenhaft seine Haltespangen tragen.
Zischup: Wie lange muss ein Jugendlicher eigentlich im Schnitt seine Zahnspange tragen?
Leupolz: Die meisten Fälle können in einem Zeitraum von zwei bis vier Jahren abgeschlossen werden. Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei die Mitarbeit der Patienten, diese beeinflusst die Behandlungsdauer sehr stark. Gewisse Ziele lassen sich ohne eine gute Mitarbeit der Patienten nicht erreichen. In komplizierten Fällen können diese vier Jahre aber auch deutlich überschritten werden.
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