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Eine Frage der Ethik

Catch and Release – eine sinnvolle Praxis im Angelsport? Piet Herr fasst die Diskussion zusammen. .  

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Auch für das Angeln gibt es Regeln.  | Foto: Kay Nietfeld (dpa)
Auch für das Angeln gibt es Regeln. Foto: Kay Nietfeld (dpa)
Als Catch and Release (C&R) bezeichnet man das Fangen und wieder Freilassen eines Fischs im Angelsport. Das Thema ist unter Anglern und Tierrechtlern sehr umstritten. Es gibt sehr viel Verwirrung und Unklarheiten um dieses Thema. Ich werde in diesem Artikel meine Meinung schildern und versuchen, das Thema zu erklären.

C&R ist in Deutschland im Grunde genommen verboten – bis auf ein paar Ausnahmen. Die Ausnahmen sind:
  • Ein Fisch wurde in der Schonzeit gefangen. Das ist eine Zeit, in der eine Fischart nicht geangelt werden darf.
  • Ein Fisch hat nicht das nötige Mindestmaß erreicht, das ein Fisch haben muss, damit er dem Gewässer entnommen werden darf.
Wenn dies nicht der Fall ist, muss der Angler den Fisch waidgerecht töten und verwerten. Dies wird mit dem Tierschutzgesetz Artikel 1 begründet: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden hinzufügen." (§ TierSchG, Grundsatz)

In Deutschland wird das so ausgelegt, dass der einzig vernünftige Grund das Essen und Verwerten eines Fisches ist. Doch es gibt auch viele Kritiker dieses Gesetzes, welche damit argumentieren, dass mit neuen, modernen Angelmethoden sehr viele und sehr große Fische gefangen werden können. Wenn man all diese Fische tötet, kann sich das stark auf den Fischbestand des Gewässers auswirken. Wichtig für Gewässer sind vor allem große Fische, da die Gene dieser Fische meist besonders gut sind. Weshalb sie so groß/alt geworden sind! Zusätzlich produzieren diese großen Fische besonders viel und hochwertigen, gut entwickelten Laich. Wenn also diese kapitalen Fische getötet werden, kann das auch stark dem Fischbestand schaden. Oft verweisen Kritiker auf die Niederlande, da dort C&R erlaubt und manchmal sogar vorgeschrieben ist. Dort ist der Fischbestand in den Gewässern sehr gut und es gibt auch viele sehr große und alte Fische. Dies hängt höchstwahrscheinlich damit zusammen, dass dort C&R erlaubt ist.

Also ist es eigentlich die Frage, ob man ethische Werte über das Biologische stellt? Der ethische Aspekt wäre in dem Fall das Verbot von C&R, da man damit den einzelnen Fisch vor "unnötigem" Stress und Angst schützt. Der biologische Aspekt wäre in dem Falle die Durchführung von C&R, da damit das Ökosystem des Gewässers geschützt wird.

Wie Sie sehen, gibt es gute Argumente für und gegen C&R. Doch ich denke, dass es eine sinnvolle Lösung für dieses Problem gibt: Das "Küchenfenster" in Kombination mit einem "Baglimit" (Fangbegrenzung). Das Küchenfenster ist eine Begrenzung der Größe von Fischen, die getötet werden dürfen. Das bedeutet, dass zum Beispiel Hechte zwischen 60 und 80 Zentimeter länge getötet werden müssen und alles über oder unter dem Maß freigelassen werden muss. Dazu wäre noch ein Baglimit sinnvoll. Es reguliert, wie viele Fische getötet werden dürfen. Zum Beispiel nur drei Hechte pro Angler je nach Gewässer. Dabei müssen natürlich die ökologischen Voraussetzungen des Fanggebiets berücksichtigt werden. Das wäre eine sinnvolle Lösung.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. April 2024: PDF-Version herunterladen

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