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Einblick in die Armut

Warum ist jemand obdachlos und wohnt auf der Straße? Und wo bekommt er Hilfe? Nicolai Gerber hat nachgefragt.  

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Im Ferdinand-Weiß-Haus in Freiburg bekommen Obdachlose Unterstützung.  | Foto: privat
Im Ferdinand-Weiß-Haus in Freiburg bekommen Obdachlose Unterstützung. Foto: privat
Es gibt viele Gründe, warum jemand obdachlos wird. Manchen fehlt das Geld für eine Wohnung, bei anderen will der Vermieter selber in die Wohnung einziehen und eine neue Wohnung ist zu teuer oder man findet keine. Es kann aber auch sein, dass man aus der Wohnung rausgeschmissen wird, weil man sich schlecht benommen hat oder man wird von den Mitbewohnern rausgeschmissen.

Dann können sich die Wohnungslosen an eine Einrichtung wie das Ferdinand-Weiß-Haus oder die Pflasterstube wenden, Frauen außerdem an an Frei-Raum. Dort wird man beraten und kann zahlreiche Angebote in Anspruch nehmen, viele davon kostenlos.

Als Obdachloser ist man oft alleine. Davon werden manche Obdachlosen krank. Sie sprechen mit sich selber. Deshalb haben manche Obdachlose einen Hund, der ihnen zwar Gesellschaft leistet, aber ziemlich teuer sein kann. Wenn der Hund nämlich krank ist, muss man zum Tierarzt gehen. Das kann schnell mal hundert Euro kosten, weil es für Hunde keine Krankenversicherung gibt.

In Freiburg gibt es geschätzt etwa 400 Obdachlose, davon ungefähr 40 Prozent Frauen und 60 Prozent Männer. Die Zahl der Obdachlosen ist zwar nicht gestiegen, aber auch nicht gesunken. Zu bemerken ist, dass es heute mehr weibliche und jüngere Obdachlose gibt als früher.

Viele Obdachlose klagen, dass es zu wenig Wohnungen in Freiburg gibt und dass diese zu teuer sind. Zusätzlich kann man sich erst auf eine Wohnungswarteliste bei Gafgah oder Stadtbau setzen lassen, wenn man zwei Jahre in Freiburg gelebt hat. Doch selbst wenn man auf der Warteliste steht, kann es sehr lange dauern, bis man eine günstige Wohnung bekommt. Schwangere Frauen haben zum Beispiel Vorrang vor alleinstehenden Männern.

Ein großes Problem ist die Kälte nachts. Obdachlose werden darum viel schneller krank. Sie fühlen sich jedoch wärmer, wenn sie paar Zigaretten rauchen oder einen Bier trinken. Sehr viele Obdachlose sind alkohohl- und zigarettensüchtig. Die Zigaretten und das Bier kosten Geld, und von Hartz IV kann man sich nur schwer über Wasser halten.

Das Ferdinand-Weiß-Haus berät Obdachlose. Dort kann man sich auch duschen und es gibt Hygieneartikel, Literatur, Zeitungen und Spiele. Außerdem kann man seine Wäsche waschen und trocken und die Küche benutzen. Jeder Obdachlose kann sich zusätzlich eine Postanschrift einrichten lassen. Es gibt auch Schließfächer, man kann Geld verwalten lassen, einen Computer benutzen und telefonieren. Nicht zu vergessen ist, dass die Mitarbeiter des Ferdinand-Weiß-Hauses die Obdachlosen in allen Dingen beraten.

Ressort: Schülertexte

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