Ein Interview zum VAG-Streik
Anna-Lena Willig, Klasse 9 c, Hugo-Höfler-Realschule Breisach berichtet über den Streik der VAG.
Anna-Lena Willig, Klasse 9 c & Hugo-Höfler-Realschule Breisach
Mo, 28. Nov 2011, 11:07 Uhr
Schülertexte
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Für manche Streiktage machte Verdi einen Notfallplan, welchen die Freiburger Einzelhändler eingefordert hatten. Sie hatten nämlich Angst, 30 bis 50 Prozent ihrer Umsätze zu verlieren. Mit diesem Notfallplan konnten ihre Kunden wenigstens ein- bis zweimal am Tag in die Innenstadt fahren.
Wieso kam es zu diesen ganzen Umständen, fragten sich viele Betroffene. In den Nachrichten, im Internet und im Radio war an diesen Tagen das Hauptthema "Der VAG-Streik". Die Arbeitnehmer, in diesem Fall die Straßenbahn- und die Busfahrer der VAG, forderten vom Arbeitgeberverband (KAV) volles Weihnachtsgeld, 30 Tage Urlaub für alle und außerdem kürzere Schichten. Mit diesem Streik wollten sie Druck auf den Arbeitgeberverband (KAV) von Baden-Württemberg ausüben.
Es kam mittlerweile zu vielen Tarifverhandlungen zwischen der VAG-Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband (KAV). Doch wie stehen die Menschen dazu, welche auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind?
Zischup: Wie sehr hat dich der Streik der VAG gestört und weshalb?
Daria Gutknecht (15 Jahre, Schülerin): Dieser Streik hat mich an den Werktagen nicht gestört, da ich an diesen Tagen nicht auf die Straßenbahnen angewiesen war. Aber als ich an einem Tag darauf angewiesen war, hat es mich doch sehr gestört, da ich nicht verstand, wieso die Mitarbeiter der VAG in diesem Fall nicht an ihre Mitmenschen gedacht haben.
Zischup: Wenn du es nicht gewusst hättest, dass dieser Streik stattfand, hättest du ihn bemerkt?
Gutknecht: Ja, ich hätte es bemerkt, da es in der Innenstadt viel ruhiger war.
Zischup: Haben Sie während Ihrer Arbeit bemerkt, dass an diesen Tagen ein Streik der öffentlichen Verkehrsmittel stattfand?
Timo Willig (45 Jahre, Speditionsunternehmen): Nein, also ich persönlich habe es nicht gemerkt, da ich keine öffentlichen Verkehrsmittel nutze, aber die Touren meiner Spedition waren auf Grund des erhöhten Verkehrsaufkommens sowie einer stärkeren Verkehrsdichte länger als eingeplant.
Zischup: Und was würden Sie machen, wenn durch den VAG-Streik ein Schaden für ihr Unternehmen entsteht, weil zum Beispiel ein Kundentermin nicht eingehalten werden kann?
Willig: Ich hätte schon im Vorfeld versucht diesen wichtigen Termin in Absprache mit meinen Mitarbeitern umzulegen, sodass dies nicht passieren würde. Doch wenn dies passieren würde, könnte ich dagegen nichts unternehmen, weil man dies unter höherer Gewalt einstufen muss.
Zischup: Wissen Sie, ob es etwas gebracht hätte, sich bei der VAG zu beschweren? Hat es Sie denn gestört und inwiefern?
Willig: Ich denke nicht, dass es was gebracht, beziehungsweise etwas verhindert hätte, weil die VAG durch einen Streik nicht in der Lage gewesen wäre, den Linienverkehr aufrechtzuerhalten. Es hat mich schon gestört, da durch diesen Streik höhere Betriebskosten entstanden sind.
Obwohl viele Menschen die Berichte in den Medien verfolgt hatten, konnten sich nicht alle in die Lage der VAG-Mitarbeiter hineinversetzten. Dennoch haben die meisten Menschen die Ausnahmesituation gut bewältigt.
Bei meiner Befragungen kam ich zu diesem Schluss: Die Menschen, die nicht die Arbeitnehmer der VAG waren beziehungsweise gestreikt hatten, zeigten ein nicht allzu großes Verständnis. Und für viele stellte es anfangs ein Problem da. Für die Polizei zum Beispiel, dass sie den Verkehr nicht unter Kontrolle bekommen könnte oder auch für die Taxiunternehmen. Genauso wie für die Speditionen, dass sie mit der Zeit-Wegberechnung nicht hinkommen. Sie hatten davor auch teilweise Angst davor, dass es an diesen Tagen weniger Umsatz geben würde. Es konnte auch ein Problem für Unternehmer, welche wichtige Termine hatten, darstellen. Und auch für Leute die zum Beispiel wichtige Arzttermine hatten und so weiter.
Deshalb hoffen alle, dass man jetzt zu einer gerechten Tarifverhandlung mit einer Einigung zwischen den Straßenbahnfahrer-/innen, Busfahrer/-innen und dem Arbeitgeberverband kommt.
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