"Ein großer Wandel"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Walter Müller über den Druckerberuf.
Sina Schopp, Klasse 8a, Hugo-Höfler-Realschule & Breisach
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Wenn man heute vom Drucker spricht, redet man höchst wahrscheinlich von einer Maschine. Aber Drucker ist auch ein Beruf. Walter Müller, Opa von Zischup-Reporterin Sina Schopp aus der Klasse 8a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, hat ihn einst gelernt. Sie hat ihn darüber befragt, wie das früher war.
Müller: Mein Bruder lernte gerade Schriftsetzer und erzählte viel von der Druckerei, in der er arbeitete. Ich durfte ihn zwei Tage begleiten, um mir alles anzuschauen. Nach dem Besuch war mir klar, dass ich Drucker lernen will.
Zischup: Wo hast du den Beruf erlernt?
Müller: Ich bekam eine Lehrstelle als Buchdrucker in Müllheim bei der Zeitung "Markgräfler Nachrichten".
Zischup: Wie alt warst du da?
Müller: Ich war 14 Jahre alt, als ich 1959 die Schule beendet hatte, und habe gleich danach mit der Lehre begonnen.
Zischup: Da warst du aber jung! Was war denn das Anstrengendste?
Müller: Die schweren Bleibuchstaben zu tragen. Früher gab es einzelne, aus Blei gegossene Buchstaben. Die Schriftsetzer setzten diese spiegelverkehrt aneinander, in ein so genanntes Satzschiff. Sie wurden dann zusammengebunden und so entstanden die Texte. Wie groß eine Zeitungsseite ist, weißt du ja, und Blei ist ziemlich schwer.
Zischup: Und das musstest du zur Druckmaschine tragen?
Müller: Ja, und der Weg dorthin führte über eine Treppe. Dort bin ich mal gestolpert und gestürzt. Alle Bleibuchstaben lagen einzeln auf dem Boden. Das gab ein Donnerwetter.
Zischup: Welche Arbeit gefiel dir nicht?
Müller: Die Druckfarbe musste von den Walzen, die über die Buchstaben rollten, von Hand abgewaschen werden. Das hat mir nie Spaß gemacht.
Zischup: Was hat dir am besten gefallen?
Müller: Dass die Technik schnelle Fortschritte machte. Die Druckmaschinen wurden immer schneller. Und dass ich mir den Traum einer eigenen Druckerei verwirklichen konnte.
Zischup: Würdest du dich wieder für diesen Beruf entscheiden?
Opa: Ja, ich habe ihn über 50 Jahre ausgeübt. Ich habe einen großen Wandel durchlebt – vom Buchdruck über Offsetdruck zum Digitaldruck. Es hat mir viel Freude bereitet, das Gedruckte auch danach noch zu verarbeiten.
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