Account/Login

Durch die milde Winternacht

Ein Besuch im Iran führt Zischup-Reporterin Mina Ahmadi vor Augen, wie anders es sich dort lebt / Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
In der Millionenmetropole Teheran ist der Verkehr mitunter chaotisch.   | Foto: dpa
In der Millionenmetropole Teheran ist der Verkehr mitunter chaotisch. Foto: dpa
Große Wiedersehensfreude auf dem Teheraner Flughafen! Wir werden mit Blumen und Kuscheltieren von unserer dort lebenden Familie herzlich empfangen. Die Fahrt nach Varamin, dem Wohnort meiner Verwandten – er liegt rund 100 Kilometer von Teheran entfernt – vergeht wie im Flug. Endlich stehen wir vor dem Haus meiner Tante, einem einfachen zweistöckigen Gebäude mit einem Flachdach. Die Häuser dort sind so ganz anders als bei uns in Deutschland. Früher gab es nur ein Zimmer, heute meistens zwei oder drei, dazu eine Küche und ein Bad.

Im Haus meiner Verwandtschaft zum Beispiel sind zwei Zimmer mit Schränken versehen, sie dienen als Ankleideraum und als Schlafzimmer für meine dortige Familie. Der dritte Raum, der größte, ist der Treffpunkt für alle. Dort finden die gemeinsamen Mahlzeiten statt, die am Boden sitzend eingenommen werden. Dieser Raum hat so gut wie keine Möbel, nur Teppiche und Kissen und einen Fernseher. Außerdem befindet sich dort ein Kamin, denn eine Zentralheizung gibt es im Iran nicht. Wenn Besuch kommt, schläft dieser häufig in dem großen Zimmer auf dem Boden; das Bettzeug wird tagsüber in einem der anderen Zimmer verstaut.

Jungen und Mädchen werden getrennt unterrichtet

Auch das Arbeits- und Schulleben im Iran gleicht nicht dem in Deutschland. Gearbeitet wird sieben Tage die Woche – und obwohl es offiziell Ferien gibt, müssen die meisten das ganze Jahr über arbeiten. Die Menschen sind häufig sehr arm, haben keinen festen Arbeitsplatz und wissen somit am Monatsende nicht immer, wie viel Geld sie für den nächsten Monat zur Verfügung haben.

In der Schule sind Mädchen und Jungen getrennt, eine Gruppe lernt am Vormittag zwischen sieben Uhr morgens und ein Uhr mittags, die andere am Nachmittag zwischen ein Uhr mittags und sechs Uhr abends – und das immer abwechselnd. Die Schultage sind von Samstag bis Mittwoch, Donnerstag und Freitag entsprechen unserem Wochenende in Deutschland.

Am Freitag, den 21. Dezember 2018 hatte ich das Glück, ein iranisches Fest vor Ort zu erleben – "Shabe Yalda". An diesem Datum wird die längste und dunkelste Nacht des Jahres in Afghanistan und im Iran gefeiert. Es gibt besonders gutes Essen. Als Einstieg trinken alle Tee und nehmen dazu Süßigkeiten. Die Hauptspeise besteht häufig aus gegrilltem Fleisch mit Safranreis und frischen Kräutern. Zum Nachtisch gibt es eine große Menge an ausgefallenem Obst, wie Granatapfel, Melone und süße Zitrone. Zum Abschluss trinken alle wieder Tee und essen dazu verschiedene Kuchen und Nüsse. Um das wunderbare Essen zu verdauen, hat ein Teil der Familie einen großen Spaziergang durch die milde Winternacht gemacht.

Die Lebensweise im Iran unterscheidet sich in Vielem von der, die wir hier in Deutschland gewohnt sind, wichtig sind in beiden Ländern aber die gemeinsam verbrachte Zeit und die gemeinsamen tollen Erlebnisse.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel