Dünn, dünner, magersüchtig
Warum es gefährlich ist, eine extreme Diät zu machen
Carina Weber, Lara Weber &
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Schon seit vielen Jahren beschäftigt sich der Mediziner mit magersüchtigen Patientinnen und deren Familien. "Kinder, die sehr von ihren Müttern überbehütet werden, neigen oft zu Ängsten und Zwängen. Auch übermäßiger Stress oder Leistungsansprüche spielen eine starke Rolle, so dass Magersucht die Folge sein kann", erklärt Tüchelmann. Die häufigste Art neben der sogenannten Fress-Brechsucht (Bulimia nervosa) ist die Pubertäts-Magersucht. Typische Anzeichen dieser Krankheit sind extremer Gewichtsverlust, auffälliges Diät-Essverhalten und übermäßiger Bewegungsdrang.
"Es sind hauptsächlich Mädchen, die magersüchtig sind. Und die Zahl der Betroffenen ist in den letzten Jahren rapide angestiegen", sagt Familien-Therapeutin Viola Proft-Winter, die im Caritashaus Feldberg arbeitet. Die Mädchen magern so stark ab, dass Herz-Kreislaufzusammenbrüche möglich sind, die Blutsalze durcheinander kommen, der Magen schrumpft und es durch das ständige Erbrechen zu Schleimhautverletzungen der Speiseröhre kommt. Außerdem bleibt die Periode aus und braucht oft ein bis zwei Jahre, bis sie wieder normal funktioniert. Das heißt, es bleiben schwere Hormonschäden zurück.
Sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen kann die Krankheit gravierend verlaufen, oft endet sie tödlich. Möglichkeiten, die Krankheit zu bewältigen, sind Psychotherapien, Klinikaufenthalte oder Aufenthalte in Psychiatrien. Rückfällig werden die Kinder und Jugendlichen dann, wenn sie nicht lange genug in Therapien und Begleitung sind. Als Beteiligter sollte man möglichst darauf achten, dass der oder die Betroffene über Jahre hinweg in Behandlung bleibt. Außerdem wäre es gut, wenn man die kranke Person im therapeutischen Ansatz tatkräftig unterstützt. Hilfreich kann es auch sein, wenn man jemanden bei Verdacht auf Magersucht direkt anspricht und ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt.
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