SC mal anders
Dort, wo Freiburgs VIPs Fußball schauen
Natalia Bidenbach und Helen Büchele gehen in die Klasse 9d des Rotteck-Gymnasiums Freiburg. Für ihren Artikel waren sie in dem VIP-Bereich des Schwarzwaldstadions. Und dort geht es ganz schön lecker zu.
Natalia Bidenbach, Helen Büchele, Klasse 9d, Rotteck-Gymnasium & Freiburg
Fr, 7. Apr 2017, 12:56 Uhr
Schülertexte
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Aus dem kalten Wind und Regen geht es durch die schwere Tür in den behaglichen VIP-Bereich, die Vitra-Lounge vom SC Freiburg. Mitarbeiter von Köpfers Steinbuck machen die letzten Handgriffe bevor die ersten Gäste kommen. Die Forelle wird für die heutige Hauptspeise, Filet von der Königseeforelle Müllerin Art und Salzkartoffeln, angebraten und gewürzt. Aus großen gelben Wärmekisten wird das Essen ausgepackt und schön angerichtet.
"Auch wenn jeder seine Handgriffe kennt ist es eine große Anspannung", meint der ehemalige Sternekoch Georg Albrecht. Er kontrolliert und organisiert die Arbeit und das Essen der Caterer.
Trotz der großen Konzentration herrscht ein freundlicher Ton. Das Verhältnis zwischen der Bedienung und der Küche ist gut, einige arbeiten ihr Leben lang schon zusammen. Auch "das Verhältnis zum SC Freiburg ist perfekt", betont Albrecht. Es gibt hin und wieder Verbesserungsvorschläge, die, sofern es dem Sportclub möglich ist, immer umgesetzt werden.
Um halb drei ist Hochbetrieb in der Küche, es ist unglaublich wie ein Team so gut eingespielt sein kann. Es gibt keinen Punkt an dem sich das Tempo verlangsamt, keiner muss warten. Gefüllte Teller gehen über die Theke, leere kommen zurück. Jedem wird etwas zu Essen angeboten oder ein Glas Sekt. Aufmerksamkeit wird großgeschrieben, die Tür wird aufgehalten, der Platz wird gezeigt. Im unteren Stockwerk sind alle versorgt und glücklich über das individuelle und kreative Essen.
Ein Stockwerk weiter oben ist ein Bereich, der für Firmen vorgesehen ist. Die Räume sind nicht zu groß und schaffen so eine gemütliche Atmosphäre. Von den Sitzplätzen aus hat man eine perfekte Sicht auf das Fußballfeld. "Eigentlich läuft die Organisation mit den Sitzplätzen immer gut, aber gerade heute hat sich ein Journalist auf den falschen Platz gesetzt. Das ist der Punkt, an dem ich eingreife, damit später keine Beschwerden reinkommen", meint Albrecht. Nach jedem Spiel führt er ein Protokoll zu dem heutigen Tag und den Caterern. So kann er bei späteren Beschwerden darauf zurückgreifen.
Nach dem ersten großen Ansturm kehrt ein wenig Ruhe in der Küche ein. So reicht dem Koch, Patissier und Chef von Steinbuck, Stephan Köpfer, die Zeit für ein Gespräch mit ihm bekannten Gesichtern. "Hier sind fast immer die gleichen Leute. Klar, es kommen hin und wieder neue und unbekannte Gesichter dazu, aber es ist einfach schön, eine Abwechslung zum normalen Arbeitsalltag zu haben", sagt der Chef des Steinbucks. Ein bekanntes Gesicht sticht ins Auge, der Oberbürgermeister Dieter Salomon. Wie alle anderen ist er hier, um das Fußballspiel zu verfolgen und sich mit anderen Freiburgern auszutauschen. Im sogenannten "Wohnzimmer" genießt man in bequemen Sesseln eine einzigartige Aussicht auf das Spielfeld durch die verglasten Wände. Der Regen draußen wird stärker, jeder ist froh ein Dach über den Kopf zu haben.
Noch besteht diese eindrucksvolle Location, aber es wird schon für die Zukunft geplant. Dem Stadionneubau in drei Jahren wird entgegengefiebert. Die Caterer werden beibehalten und freuen sich schon sehr auf die neuen Räumlichkeiten. "Der SC Freiburg ist für jeden etwas Besonderes und wir freuen uns, dass wir weiterhin an den Entwicklungen teilhaben können und ein fester Bestandteil des Teams sind", sagt Stephan Köpfer.
Die Bäuche sind mit Köpfers Wurstsalat, der badischen Festtagssuppe und den Kalbskoteletts gefüllt. Die idealen Voraussetzungen für den Spielanpfiff, der sehnlichst erwartet wird. Der Spieltag ist im VIP-Bereich wie ein Feiertag. Während der jüngste SC-Fan, mit gerade einmal sechs Jahren, noch eine Cola holt, finden andere schon ihre Plätze in den Sesseln um das Spiel mitzuverfolgen.
Auch wenn es für einen Sieg des SC Freiburg gegen den VfL Wolfsburg heute leider nicht gereicht hat, teilen Bedienung, Sterneköche und Geschäftsmänner alle die gleiche Leidenschaft: Den Fußball vom Sportclub Freiburg.
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