Die Vergangenheit sichtbar machen

In "Lahr – Jamm – Kuba: eine Spurensuche", dem Geschichtsprojekt der Klasse 9d des Scheffel-Gymnasiums Lahr, geht es um Sklaverei und Sklavenhandel.  

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Die Villa Jamm im Lahrer Stadtpark  | Foto: Karl Kovacs
Die Villa Jamm im Lahrer Stadtpark Foto: Karl Kovacs
Ziel des Projekts ist es, Personen darauf aufmerksam zu machen, dass manche Gebäude in Lahr nur durch Sklavenarbeit ermöglicht wurden, zum Beispiel die Villa Jamm im Stadtpark oder die Stadtbibliothek. Das Projekt wurde von der Geschichtslehrerin Gudrun Pischinger initiiert und von vielen weiteren Personen unterstützt. Die Ausstellung öffnet am 13. März 2025 und schließt Ende Mai.

Ausgangspunkt für das Projekt war der Geschichtsunterricht im vergangenen Schuljahr, als die Sklaverei auf Kuba behandelt wurde. Gudrun Pischinger hat dabei eine Verbindung zwischen der Sklaverei auf Kuba und der Stadt Lahr gefunden, und diese Entdeckung, so befand die Klasse 9d, sollte auch der Lahrer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Eine Umfrage in der Klasse sprach sich für eine Ausstellung aus. Das Stadtmuseum Lahr stellte auf Anfrage seine Räumlichkeiten als Ausstellungsort zur Verfügung. Die eigentliche Arbeit am Projekt begann zu Beginn dieses Schuljahres mit einer Ideensammlung zur Gestaltung der Ausstellung. Verschiedene Gruppen übernahmen anschließend unterschiedliche Aufgaben. Dabei wurden auf kreative Weise Gegenstände selbst hergestellt, wie zum Beispiel Statistiken aus Holz oder eine menschliche Puppe aus Frischhaltefolie und Klebeband. Mithilfe von Recherchen verfasste man eigene Texte, wobei viele interessante Fakten über Lahr entdeckt wurden. Jeden Montagnachmittag findet die Projektarbeit statt, damit in den letzten Wochen vor der Ausstellung nicht zu viel erledigt werden muss. Oftmals trifft man sich auch mit Silke Höllmüller vom Museum oder Thorsten Mietzner, einem Stadtarchivar, um weitere Informationen zu erhalten. Mit diesem Projekt sollen mehr Menschen erfahren, dass manche öffentlichen Institutionen und Gebäude der Stadt Lahr nur durch Sklavenarbeit und durch Geld aus dem Sklavenhandel erbaut werden konnten. Die Ausstellung möchte die Menschen über die Geschichte ihrer eigenen Stadt informieren.

Im Laufe des Projekts gab es auch einige Schwierigkeiten. Die größte Herausforderung waren die Finanzen. Es war schwierig, Sponsoren zu finden, da anfangs nicht genau abzuschätzen war, wie viel Geld man benötigen würde. Inzwischen ist ziemlich viel Geld zusammengekommen, eine weitere finanzielle Unterstützung ist jedoch nötig. Eine andere Schwierigkeit war, dass nicht alle der vielen Ideen umgesetzt werden konnten und deshalb eine realisierbare Auswahl getroffen werden musste. Hinzu kam, dass es manchmal das Gefühl gab, nicht genug Zeit zu haben, was zu Zeitdruck und ein bisschen Stress führte.

Das Projekt "Lahr – Jamm – Kuba: eine Spurensuche" hat den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Verbindung von Sklaverei mit ihrer Stadt gezeigt, sondern auch, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Trotz einiger Herausforderungen arbeitet die Klasse nach wie vor gut zusammen und ist stolz auf das, was sie bisher geschafft hat. Besonders gilt dies für die kreativen Elemente, die die Inhalte veranschaulichen und zeigen, wie Ungerechtigkeit der Vergangenheit bis heute in unserer Umgebung sichtbar ist.

Lahr und Kuba

Die Ausstellung wird am 13. März im Stadtmuseum Lahr eröffnet. Das Stadtmuseum befindet sich in der Kreuzstraße 6. Der Eintritt ist kostenlos und man kann die Ausstellung von Mittwoch bis Sonntag von 11 Uhr bis 18 Uhr besuchen. Bei der Eröffnung gibt es ein Buffet, einige gesungene Lieder der Klasse 9d sowie eine Führung durch die Ausstellung. Professor Zeuske wird im April einen Vortrag halten. Bei der Finissage im Mai wird eine Diskussion stattfinden.
Schlagworte: Gudrun Pischinger, Thorsten Mietzner, Silke Höllmüller
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