Die Politik sollte jünger werden
Auch Jugendliche sollten ihre Stimme abgeben / Ein Plädoyer.
Ivo Strohm, Klasse 9a, Marie Curie Gymnasium (Kirchzarten)
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Die Corona-Pandemie hinterlässt weltweit Spuren, besonders hart trifft es junge Menschen in vielen verschieden Bereichen. Vor allem, was die aktuelle Corona-Politik in Schulen und im Freizeitbereich wie zum Beispiel in Sportvereinen angeht. Bei solchen, aber auch anderen Entscheidungen dürfen junge Menschen nicht mitreden. Zischup-Autor Ivo Strohm findet das unfair.
Haben die Fridays-For-Future-Demonstrationen nicht gezeigt, dass Jugendliche sehr wohl in der Lage sind, sich politisch einzubringen und ihre eigenen unabhängigen Entscheidungen zu treffen? Ich finde, es ist Zeit, dass man der Jugend eine Chance gibt, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Vor allem in Politikfeldern wie Klimapolitik würde eine junge Wählerschaft neuen Wind reinbringen. Schließlich wird unsere Generation unter den Folgen des Klimawandels leiden. Ich denke, wir sind gewillt, den Klimawandel zu stoppen und mehr für die Umwelt zu tun, als es in der Politik zur Zeit gemacht wird.
Die Gegenseite argumentiert, dass es sich rentiert habe, das Wahlrecht an die Volljährigkeit zu koppeln. Aus meiner Sicht ist diese Meinung jedoch nicht nachvollziehbar. Beispiel Kommunalwahlen: 2014 durften auch 16- und 17-Jährige mitwählen – und das hat zu keinerlei Nachteilen geführt. Warum sollte es bei den Bundestagswahlen anders sein? Mir scheint, der einzige Grund der Gegenseite, diese Absenkung nicht zu befürworten, ist, dass sie, die Konservativen, Stimmenanteile verlieren würden, denn sie werden vor allem von älteren Wählern gewählt. Doch interessiert sich die Jugend überhaupt für Politik? Ja! Das beweist die jüngste Shell-Studie zum Thema "Jugend und Politik", die 2019 veröffentlicht wurde. Darin steht, dass sich 41 Prozent der jugendlichen Befragten als politisch interessiert beschreiben.
Demokratieforscher Robert Vehrkamp ist der Meinung, dass Wählen nicht nur politisches Interesse voraussetze, sondern dieses auch schaffe. "Das Wahlrecht ist ein Verstärker und Multiplikator für politisches Interesse." Und genau das ist es, was die Gegner der Absenkung nicht zu begreifen scheinen. Eine solche Herabsetzung des Wahlalters würde viele junge Menschen dazu bringen, sich mit der Politik zu beschäftigen. Dies käme zu der schon hohen Zahl an interessierten Jugendlichen dazu.
Schon seit Jahren bestimmen die Erwachsenen die Politik. Mit der Herabsetzung des Wahlalters käme man einer Veränderung in der Politik ein wenig näher. Warum sollte man uns diese Chance verwehren? Worauf warten wir noch? Ich denke, wir sollten uns klarmachen, dass dies eine Gelegenheit ist, Politik demokratischer und jünger zu machen, die wir auf keinen Fall verstreichen lassen sollten.
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