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Die große Buddelei

Im Rahmen des Projektes Plant-for-the-Planet werden Bäume für eine bessere Welt gepflanzt.  

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Kinder beim Pflanzen: Viele Spaten graben schneller.  | Foto: Plant for the Planet
Kinder beim Pflanzen: Viele Spaten graben schneller. Foto: Plant for the Planet
Plant-for-the-Planet ist eine Kinder- und Jugendinitiative, die das Ziel hat, unsere Zukunft sowie die Zukunft unserer Kinder zu retten. Was gefährdet die Zukunft der Erde? Es ist die vor allem die Klimakrise.

Was sind die Ursachen der Klimakrise? Damit hat sich Felix Finkbeiner, der Initiator von Plant-for-the-Planet schon im Alter von neun Jahren beschäftigt. Er erzählt: "Während meines Referats in der Grundschule über die Klimakrise kam mir plötzlich die Idee, eine Million Bäume zu pflanzen. Damals hatte ich keine Ahnung, wie viel eine Million ist." Er war ja erst neun. Die Idee ließ ihn aber nicht mehr los. Der heute 21-Jährige hält Informationsveranstaltungen, beispielsweise am 15. Oktober 2018 in Murg am Hochrhein.

Die Veranstaltung beginnt abends um halb sieben. Ich werde sehr freundlich gegrüßt. Die Menschen dort wirken alle sympathisch und offen. Es herrscht eine tolle Atmosphäre. Eine der Frauen, die das Event veranstalten, kommt auf mich zu. Sie fragt, ob ich Interesse daran habe, zusammen mit ein paar anderen Jugendlichen ein kurzes Interview mit Felix Finkbeiner zu führen.

Wir sitzen in einem Stuhlkreis und warten auf Felix. Über seinem weißen T-Shirt mit dem grünen Plant-for-the-Planet-Logo trägt er ein dunkelblaues Jackett. Die kurzen braunen Haare umrahmen sein offenes und freundliches Gesicht. Trotz seines jungen Alters wirkt er seriös. Felix kommt sehr sympathisch rüber. Er beantwortet offen alle unsere Fragen, zwischendurch lacht er mit uns. Schade nur, dass er nicht allzu lange Zeit hat, denn gleich fängt seine Präsentation an.

Der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Interessierte Kinder und Erwachsene sitzen im Publikum. Das Licht geht aus. Ein Scheinwerfer wird auf ihn gerichtet. Felix Finkbeiner betritt gelassen das Podium. Es wird still im Saal. Er wirkt völlig ruhig. Von Anfang an fesselt er uns Zuhörer. Für die vielen Kinder und Jugendlichen im Publikum sind seine Erklärungen über die Klimaentwicklungen leicht zu verstehen.

Die Kinder sind das Herz der Organisation

Ein Baum entzieht der Atmosphäre das Kohlenstoffdioxid (CO2), baut den Kohlenstoff in sein Holz ein und gibt Sauerstoff ab. Auch komplexe Zusammenhänge werden in seiner Präsentation leicht verständlich erklärt. Felix malt keine Schreckensbilder. Er argumentiert, dass die Durchschnittstemperatur um circa sechs Grad ansteigen werde, wenn wir den durch Menschen verursachten CO2-Ausstoß nicht verringern oder Gegenmaßnahmen ergreifen.

Das darf nicht passieren! Ich spüre, dass er mit Ernsthaftigkeit, aber auch mit Begeisterung hinter seiner Idee steht. Denn jetzt erzählt Felix die beeindruckende Erfolgsgeschichte von Plant-for-the-Planet. Nach seinem Referat als Grundschüler waren seine Eltern, seine Lehrerin und die Direktorin seiner Schule sehr angetan von seiner Idee, Bäume zu pflanzen. Kurz darauf pflanzten die Schüler seiner Schule den ersten Baum. Dann überstürzten sich die Ereignisse. Als Zehnjähriger sprach Felix vor dem Deutschen Bundestag, und mit zwölf hielt er eine Rede vor der UN-Vollversammlung. Heute fasst er seine Erfahrungen zusammen: "Wir Kinder können die Erwachsenen emotional berühren." Die Kinder sind das Herz der Organisation. Erwachsene werden bewegt und wirken unterstützend mit. Im Laufe des Vortrags überkommt mich immer mehr der Wunsch, auch etwas zur Rettung unserer Zukunft beizutragen.

Die erreichten Erfolge sprechen für sich: Weltweit sind heute in 69 Ländern 16 Milliarden Bäume gepflanzt und mehr als 70 000 junge Leute sind als Umweltbotschafter aktiv. Sie sind in Plant-for-the-Planet-Akademien ausgebildet worden. Das Ziel? 1000 Milliarden Bäume! "Wenn wir das erreichen", so Finkbeiner, "werden diese Bäume ein Viertel des Kohlendioxidausstoßes der Menschheit abdecken". 1000 Milliarden Bäume, das sind 150 Bäume pro Mensch. Einen Baum zu pflanzen kostet ein Euro. Für die, die keinen Garten haben, in den sie 150 Bäume pflanzen können, gibt es die Möglichkeit zu spenden.

Trotz aller Auszeichnungen und Erfolge – unter anderem wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, außerdem hat er Bücher veröffentlicht – bleibt Felix Finkbeiner bescheiden. Das Publikum spürt das. Er kommt gut an. Denn Felix Finkbeiner agiert, er agitiert nicht. Er lässt jedem den Freiraum, selbst zu entscheiden.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 20. Dezember 2018: PDF-Version herunterladen

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